Er habe damals natürlich auch Angst gehabt, aber die Risiken vorher abgewogen. »Jede Expedition ist mit einem gewissen Risiko verbunden und jeder, der in das Tauchboot einsteigt, kennt die Risiken.« Auch störe ihn, wenn solche Expeditionen als Spaß für Superreiche abgetan würden. »Es waren und sind auch jetzt erfahrene Forscher an Bord, deren Erkenntnisse wertvoll für die Forschung sind«, sagte der 67-Jährige. Auch er würde wieder mit einem Tauchboot tauchen, wenn es sich ergäbe.
Das katastrophalste Szenario sei, wenn es ein Leck in der Carbonhülle des Bootes gegeben haben sollte. Andererseits wäre es dann wegen des enormen Wasserdrucks für die fünf Insassen so schnell zu Ende gewesen, dass sie davon nichts mitbekommen hätten. Am furchtbarsten sei der Gedanke, dass das von innen nicht zu öffnende Boot an der Wasseroberfläche treibe, nicht gefunden werde und die Menschen wegen Sauerstoffmangels elend erstickten. »Das fand auch ich beängstigend damals, dass wir von selbst nicht herausgekommen wären, sondern nach dem Auftauchen auf die Crew angewiesen waren, uns herauszuholen.«
Für die fünf Menschen an Bord der im Atlantik vermissten »Titan« sah Waibel praktisch keine Hoffnung mehr. »Ich kann nur beten und hoffen, dass sie da rauskommen, aber meiner Meinung nach sieht das ziemlich düster aus.«
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