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Filmreifer Schwindel: 3,5 Jahre Haft für Millionenbetrüger

Nach einem filmreifen Millionenbetrug ist ein früherer Urbacher Geschäftsmann zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Der 59 Jahre alte Mann habe sich vor rund 20 Jahren bei Banken im In- und Ausland Kredite in Millionenhöhe erschlichen, begründete das Stuttgarter Landgericht am Mittwoch sein Urteil. Er habe Geldinstituten gefälschte Dokumente wie Einkommensteuererklärungen oder Vermögensaufstellungen vorgelegt, um Kredite zu bekommen, die er nie zurückzahlte. Die meisten Kredithäuser fielen auf den Schwindel herein. Der Geschäftsmann war vor der Polizei und seinen Gläubigern nach Brasilien geflüchtet. Dort saß er lange wegen anderer Delikte im Gefängnis.

Urteil erwartet in Prozess wegen Millionenbetrug
Der Angeklagte (M) in einem Prozess wegen Betrugs in Millionenhöhe wird durch einen Gang des Landgerichts Stuttgart geführt. Foto: Marijan Murat
Der Angeklagte (M) in einem Prozess wegen Betrugs in Millionenhöhe wird durch einen Gang des Landgerichts Stuttgart geführt.
Foto: Marijan Murat

Der Karosseriebauer aus Urbach (Rems-Murr-Kreis) war Ende der 90er Jahre erfolgreich in den Vertrieb günstiger Badmöbeln eingestiegen. Sein Unternehmen wollte er mit Dutzenden Filialen zum »Aldi des Sanitärhandels« ausbauen. Dazu soll er unter anderem die Unterschrift eines Stuttgarter Investors mit Hilfe eines Angestellten gefälscht haben und als Täuschung zu Geschäftsterminen mit dem Privathubschrauber gekommen sein. Zwei mutmaßliche Helfer des Mannes wurden bereits vor vielen Jahren zu Bewährungsstrafen wegen Beihilfe zum Betrug verurteilt.

© dpa-infocom, dpa:220216-99-152479/2