LUDWIGSHAFEN/MANNHEIM. Bei einem Großeinsatz von rund 600 Sicherheitskräften mit Schwerpunkt Ludwigshafen/Mannheim hat die Polizei 70 Geschäfts- und Privaträume durchsucht und drei Verdächtige festgenommen. Der Schlag galt den Behörden zufolge einer international operierenden Bande, die unter anderem mit Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung einen hohen siebenstelligen Schaden verursacht haben soll. Der Razzia war die Festnahme von vier Verdächtigen Ende Februar vorausgegangen, denen Drogenschmuggel vorgeworfen wird, teilte die Polizei in Ludwigshafen am Mittwoch mit.
Durch diesen Zugriff waren die Ermittler demnach auf die Spur der Gruppe gekommen. Zudem wurden fünf Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Hier dauern die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Landau an.
Durchsuchungen fanden am Mittwoch außer in Rheinland-Pfalz auch in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen statt, wie die Behörden ohne größere Details mitteilten. Auch Behörden aus dem Saarland waren daran beteiligt. Umfangreiches Beweismaterial sei gesichert worden, hieß es. Die Ermittler vermuten ein Netzwerk, das auch für Schwarzarbeit und Verstöße gegen das Markengesetz verantwortlich sein soll. Die Polizei geht davon aus, dass die Gruppe seit etwa 2013 hochwertige Fälschungen geschmuggelt und mit ihnen gehandelt haben soll.
»Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse ist von einem hohen siebenstelligen Schaden insbesondere für Fiskus und Sozialversicherungsträger auszugehen«, teilten die Ermittler mit. Grund für den Großeinsatz ist ein Verfahren bei der Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen bei der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern.
Geleitet wurden die Durchsuchungen vom Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen sowie der Steuerfahndung und des Zolls unter Führung des Zollkriminalamtes. Beteiligt waren auch das Finanzamt in Neustadt (Weinstraße) und das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main sowie die Hauptzollämter Karlsruhe, Darmstadt, Koblenz und Saarbrücken. (dpa)