Um 13.30 Uhr war es soweit: Zwei riesige Felsblöcke sind am Freitag im Höllental bei Freiburg gesprengt worden. Ein etwa 60 Tonnen schwerer Koloss, der nur noch an einem Baum hing, hatte die wichtigste Ost-West-Verbindung im südlichen Schwarzwald gefährdet. Weil man befürchtete, dass sich durch die Wucht der Sprengung ein etwa gleich großer Brocken lockern könnte, wurde auch dieser zur Explosion gebracht. »Wir sind froh, dass alles nach Plan lief«, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.
Sicherheitshalber waren seit Montag die Bahnstrecke und die vielbefahrene Bundesstraße 31 durch das kurvige und enge Höllental gesperrt worden. Experten der Bahn überprüfen nun, ob alle Oberleitungen und Gleise in Ordnung sind. Geben sie grünes Licht, sollen ab Sonntag wieder Züge durch das Schwarzwaldtal rollen.
Auch Autofahrer brauchen noch etwas Geduld: Wegen Aufräumarbeiten wird die B31 durchs Höllental nach Angaben der Polizei nicht vor Samstagspätnachmittag wieder für den Straßenverkehr freigegeben.
Eine Spezialfirma hatte seit Mittwoch die Felsen zur Sprengung vorbereitet, Löcher gebohrt und diese mit rund 50 Kilo Sprengstoff gefüllt. Im Höllental kam es schon öfter zu Felsstürzen. Einem Experten zufolge liegt das in der Natur der Felsen, weil Regen und Eis in Klüften diese auflockern. Deshalb sei besonders beim Übergang vom Winter zum Frühling »Steinschlag-Saison«.
Reisende und Pendler wurden diese Woche von der Bahn mit Bussen über Umwege an ihr Ziel gebracht. Auch Autofahrer mussten längere Wege in Kauf nehmen. Es gab laut Polizei vor allem am Freitagmorgen bis nach Freiburg reichende Staus, weil nach einem Kranunfall in Buchenbach (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) am Donnerstagabend eine Umleitungsstrecke für die B31 gesperrt wurde.
Der Verkehr vom und in den Schwarzwald musste deshalb über St. Märgen und St. Peter umgeleitet werden. Die B31 Richtung Osten wurde bei Kirchzarten ausgeleitet. Der Verkehr Richtung Donaueschingen staute sich der Polizei zufolge im Berufsverkehr bis zum Kappler Tunnel. Die Polizei empfahl, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
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