Ein vorbestrafter 29-Jähriger aus dem hessischen Lahn-Dill-Kreis steht im Verdacht, die 14-Jährige aus Baden-Württemberg getötet zu haben. Die Leiche der Schülerin war in einem See im Wetteraukreis gefunden worden. Der dringende Verdacht gegen den Mann gründe sich insbesondere auf die Auswertung von Handy- und Funkzellendaten, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Gießen mit. Zudem seien persönliche Gegenstände Ayleens in der Wohnung des 29-Jährigen gefunden worden. Der Mann bestreite die Tat.
Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass sich dieser am Abend des 21. Juli 2022 auch im Bereich eines Parkplatzes an der Autobahn 5 bei Bruchsal (Fahrtrichtung Frankfurt) aufgehalten haben könnte, hieß es weiter. Er soll ein silber-graues Auto genutzt haben. Die Ermittler suchen Zeugen, die den Wagen und Personen in der Nähe dort sowie am Teufelsee bei Echzell - dem Fundort von Ayleens Leiche - gesehen haben.
Den Ermittlern zufolge war der Verdächtige als Jugendlicher für zehn Jahre wegen eines versuchten Sexualdelikts in ein psychiatrisches Krankenhaus gekommen und stand nach seiner Entlassung unter Führungsaufsicht. Diese lief im Januar aus.
Der 29-Jährige wurde nach Angaben des hessischen Innenministeriums nach seiner Entlassung 2017 zunächst im täterorientierten Programm der Zentralstelle zur Überwachung Rückfallgefährdeter Sexualstraftäter (ZÜRS) sowie anschließend als Mehrfach- und Intensivtäter (MIT) geführt. Angesichts des Todes von Ayleen habe das Ministerium das Landeskriminalamt in Wiesbaden beauftragt, diese beiden täterorientierten Programme »mit einer umfassenden Evaluation« zu prüfen. »Die intensive Analyse der bestehenden Konzepte soll eine fundierte Grundlage bieten, um den Schutz der Bevölkerung weiter zu erhöhen«, hieß es.
© dpa-infocom, dpa:220816-99-404151/3