Endlich wieder Wasser im Tümpel - seit Monaten werden überall im Südwesten Gewässer saniert, von Schlamm und Gehölz befreit und damit für Amphibien wieder attraktiv gemacht. So auch in der Nähe von Ötisheim (Enzkreis), wo am Donnerstag ein einst verschlammter und zugewachsener Teich gezeigt wurde, der nun wieder als Laichgewässer für die gefährdeten Unken, Molche, Kröten oder Frösche in Frage kommt.
Im Rahmen des Projektes »220 Amphibiengewässer« sollen so 220 Gewässer - möglichst fünf in jedem der 35 Landkreise und 9 Stadtkreise - fit gemacht werden für die Amphibien, die im Land zunehmend bedroht sind. Fertig saniert seien davon derzeit 32, sagte eine Sprecherin des Umweltschutzverbandes BUND Baden-Württemberg, der das vom Umweltministerium geförderte Projekt betreut.
Nach BUND-Angaben gibt es bei bereits 14 von 19 im Südwesten heimischen Arten Schwund im Bestand. Grasfrosch, Erdkröte und Co. mache der Verlust von Lebensräumen zu schaffen, sagen die Umweltschützer. So trocknen Gewässer wegen der Klimakrise zu früh aus, Kleingewässer verlanden, Insekten als Nahrung fehlen zusehends und Straßen und Siedlungen versperren den Weg zu Laichgewässern oder Sommer- und Winterquartieren.
Das Projekt will hier gegensteuern und zumindest die Gewässer wieder amphibienfreundlicher gestalten, so der BUND. Dabei arbeite man mit Behörden, Landschaftserhaltungsverbänden, Kommunen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zusammen. Auch der Amphibien-Reptilien-Biotopschutz Baden-Württemberg (ABS) und der NABU Baden-Württemberg sind mit im Boot. Das Umweltministerium fördert das auf zwei Jahre angelegte Projekt, das von Juli 2022 bis Juni 2024 läuft, nach Worten einer Sprecherin mit rund 212.000 Euro.
Die Sanierung des Tümpels in Ötisheim kostete rund 11.700 Euro. Schon wenige Wochen nach der Sanierung zeigten sich im März wieder Nachweise des Grasfrosches.
Karte zu bereits fertig sanierten Gewässern
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