Nach einem Brand in einer Asylunterkunft mit einem Toten und mehreren Verletzten sieht die Polizei einen fünf Jahre alten Jungen als möglichen Verursacher. Erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass der Junge in der Unterkunft im schwäbischen Nördlingen mit einem Feuerzeug gespielt habe, teilte die Polizei am Montag mit. Dabei sei offenbar die Einrichtung der Wohnung in Brand geraten, das Feuer habe dann auf die anderen Wohnungen übergegriffen. Die Kriminalpolizei ermittelte laut einem Sprecher wegen eines möglichen Brandstiftungsdelikts.
Nach dem Feuer am Sonntag war den Angaben zufolge ein 64-Jähriger auf dem Gelände zusammengebrochen und später im Krankenhaus gestorben. Der Mann habe im Nachbarhaus gewohnt und sich nach ersten Erkenntnissen nicht in der Unterkunft aufgehalten, teilte die Polizei mit. Es sei deshalb denkbar, dass sein Tod keinen direkten Bezug zu dem Brand gehabt habe. Klarheit solle eine Obduktion bringen.
Die Zahl der gemeldeten Verletzten stieg am Montag demnach auf zwölf. Die Betroffenen hätten unter anderem Rauchvergiftungen und äußere Verletzungen erlitten, teilte die Polizei mit. Ein Teil der Verletzten sei in Krankenhäusern behandelt worden. Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten am Montag an. Dazu sollte unter anderem der Brandort genauer unter die Lupe genommen werden.
Die Bewohner wurden nach dem Brand vorerst in einer Turnhalle untergebracht. Durch spontane Spenden konnten die Menschen mit Winterkleidung und Schuhen versorgt werden, schrieb Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner auf Facebook. Manche Kinder mussten demnach barfuß aus der brennenden Unterkunft fliehen.
Nach Angaben des Landratsamts lebten maximal 108 Menschen in dem Asylbewerberheim. Die Unterkunft wurde durch den Brand demnach so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden müsse. Die Bewohner konnten in der Nacht auf Montag in verschiedenen anderen Unterkünften untergebracht werden. Wie die Menschen langfristig untergebracht werden, ist noch unbekannt.
Pressemitteilung Polizeipräsidium Schwaben Nord
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