ULM. Berechnungen des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) zufolge könnte im Jahr 2030 mehr als 500 000 Fachkräfte fehlen (derzeit etwa 300 000), weil in den kommenden Jahren die Baby-Boomer-Generation in Rente geht. Allein im IT-Bereich könnte sich bis dahin die Zahl der fehlenden Spezialisten laut einer Studie des Forschungsinstituts WifOR von derzeit 3000 auf 6700 erhöhen.
»Für die Wirtschaft könnte der Mangel an Fachkräften zur Folge haben, das Aufträge abgelehnt oder die Entwicklung von Innovationen zurückgestellt werden müssen«, erklärte das Wirtschaftsministerium in Stuttgart. »Beides hätte Auswirkungen auf den Wohlstand des Landes.« Daher habe die Fachkräftesicherung für die Landesregierung hohe Priorität. »Wir unterstützen unsere Wirtschaft bei der Suche nach internationalen Fachkräften und deren Integration in die Arbeitswelt«, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Sie verwies auf die Fachkräfteallianz Baden-Württemberg, der mittlerweile mehr als 40 Organisationen angehören. Zudem fördere das Ministerium neun regionale »Welcome Center« für ausländische Fachkräfte. Hinzu kommen örtliche Initiativen wie eine kürzlich in Ulm gestartete Kampagne. Unter dem Motto »Make it Ulm« werden in der Universitätsstadt alle Aktivitäten rund um die Anwerbung und Bindung ausländischer Spezialisten gebündelt. (dpa)