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Experte: Preisdruck für Mercedes in China »sehr ernstnehmen«

Auf seinem wichtigsten Markt China musste Mercedes-Benz zuletzt für einige Modelle an der Preisschraube drehen. Für Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sollte der Konzern nun Einiges grundlegend überdenken.

Mercedes-Benz
Blick auf einen Mercedes-Stern auf einem Showroom in Stuttgart. Foto: Sebastian Gollnow
Blick auf einen Mercedes-Stern auf einem Showroom in Stuttgart.
Foto: Sebastian Gollnow

Dass Mercedes-Benz für einige Modelle in China die Preise senken musste, sollte der Konzernführung nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer Anlass zum Umdenken geben. »Meiner Einschätzung nach sollte man das sehr ernstnehmen«, sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur. Es zeige, dass die von den Stuttgartern ausgerufene Fokussierung auf hochpreisige Fahrzeuge riskant sei. »Man sollte nochmal sehr gründlich überlegen, ob das eine stabile Strategie für die Zukunft ist.«

Mercedes hatte für die reinen Elektromodelle EQE und EQS die Verkaufspreise in seinem wichtigsten Markt China teils deutlich gesenkt. Die Gewinnmargen der batterieelektrischen Topmodelle in China würden aber auf einem gesunden Niveau bleiben, hatte ein Sprecher am Mittwoch gesagt. Die weltweite Nachfrage nach Mercedes-Autos bleibe robust, auch in China. Der Aktienkurs sackte deutlich ab. Kürzlich hatte auch der Elektroautobauer Tesla in China die Preise gesenkt.

»Dass man so eine schnelle Bauchlandung macht wie jetzt in China, überrascht viele«, sagte Dudenhöffer. Die Preise seien falsch gesetzt gewesen, und Mercedes habe sich zu viel versprochen. Statt weiter auf »Luxus-Schnickschnack« zu setzen, müsse der Autobauer auch wieder die Massenproduktion wie bei der A-Klasse in den Fokus nehmen. Das habe viele Kostenvorteile: Eine Software lasse sich einmal programmieren und für andere Modelle übernehmen. Auch beim Einkauf von Batterien habe man so Preisvorteile.

© dpa-infocom, dpa:221118-99-566005/2