Die Aufklärung über die Gefahren des Internets ist aus Sicht des Medienwissenschaftlers Stefan Jarolimek eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. »Wir müssen alle dafür sorgen, dass die Maschen der Täter deutlich und bekannt werden - sowohl auf der staatlichen als auch auf der persönlichen Ebene«, sagte der Professor von der Deutschen Hochschule der Polizei (Münster) der Deutschen Presse-Agentur.
Hintergrund ist der Tod der 14-jährigen Ayleen aus dem südbadischen Gottenheim. Die Schülerin soll ihren mutmaßlichen Mörder durch wochenlanges Chatten und ein bekanntes Online-Spiel kennengelernt haben. Das Vorgehen mit dem Ziel, das Vertrauen eines Opfers zu erschleichen, wird Cybergrooming genannt. Ermittler werten in dem Fall derzeit riesige Mengen an Datenmaterial zur Kommunikation in sozialen Medien und einem Online-Spiel aus.
Jarolimek betonte: »Mütter und Väter müssen Medienkompetenz erlangen und sich die Zeit nehmen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.« Ziel sei es, dem Nachwuchs die Risiken in Chats und Spielegruppen aufzeigen zu können. »Eltern müssen sich für das verantwortlich fühlen, was im Kinderzimmer passiert.« Unterstützung erhielten sie dabei etwa von der Initiative »Schau hin«. Es würden dazu auch Schulungen angeboten. Für hilfesuchende Schüler stünden Hotlines und Webseiten bereit. Der Wissenschaftler resümierte: »Das Material ist da, es geht jetzt darum, dass es auch genutzt wird.«
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