Nach den Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung im September in Stuttgart wird sich Ende Februar ein Gericht erstmals mit den Krawallen auseinandersetzen. Am 29. Februar wird ein 29 Jahre alter Mann mit eritreischer Staatsangehörigkeit auf der Anklagebank im Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt sitzen (13.00 Uhr). Dem Mann werden ein besonders schwerer Fall des Landfriedensbruchs und gefährliche Körperverletzung sowie ein tätlicher Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.
Er soll am Nachmittag des 16. September während der Proteste am Stuttgarter Römerkastell als Erster einen Bauzaun-Betonfuß und später unter anderem einen mehr als drei Kilogramm schweren Pflasterstein auf Polizisten geworfen haben. Ein Urteil will das Amtsgericht nach eigenen Angaben von Mittwoch am 8. März (13.30 Uhr) sprechen.
Im vergangenen September war es bei einer Veranstaltung eines Eritrea-Vereins zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei verteidigte das Treffen gegen heftig randalierende Demonstranten. Teilnehmer der Veranstaltung, die laut Polizei dem diktatorischen Regime in Afrika nahestehen, sowie Polizeibeamte wurden mit Latten, Stangen, Steinen und Flaschen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 39 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte verletzt. Im Juli war es bereits in der hessischen Stadt Gießen zu Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival gekommen.
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