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Erste Züge fahren auf der Riedbahn: Eingeschränktes Angebot

Die Strecke Mannheim-Frankfurt soll ab Mittwoch auch für den Fernverkehr wieder freigegeben werden. Doch dank Streiks ist noch unklar, welche Züge überhaupt fahren werden.

Riedbahn
Ein Bauzug steht auf einem gesperrten Streckenabschnitt am Bahnhof Walldorf. Foto: Andreas Arnold/DPA
Ein Bauzug steht auf einem gesperrten Streckenabschnitt am Bahnhof Walldorf.
Foto: Andreas Arnold/DPA

Die vollständige Freigabe der Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt verzögert sich. Nach dreiwöchiger Sperrung sollte eigentlich an diesem Montag der gewohnte Zugverkehr auf dem Riedbahn genannten Abschnitt wieder aufgenommen werden. Wegen der winterlichen Witterung wurde dies für den Fernverkehr auf Mittwoch verschoben - nun ist ab diesem Tag allerdings ein Streik der Lokführer angekündigt. Zudem verzögert sich der für Dienstag geplante Start der S-Bahn Rhein-Main auf der Strecke, wie die Bahn am Montag mitteilte.

»Aufgrund des massiven Tauwetters muss die Deutsche Bahn (DB) bei Mörfelden kurzfristig die Stabilität eines Bahndamms prüfen«, teilte das Unternehmen mit. Die S-Bahn der Linie 7 könne deshalb am Dienstag nicht wie geplant fahren. Ersatzbusse seien unterwegs.

Für die Zeit ab Mittwoch werde wegen der Streikankündigung ein Notfahrplan vorbereitet. Am Montag nahm lediglich die S-Bahn 9 der S-Bahn Rhein-Neckar ihren Betrieb zwischen Mannheim und Lampertheim wieder auf.

Auf der Strecke Frankfurt-Mainz-Mannheim fahren den Angaben der Bahn zufolge alle Züge wie geplant. Der Fernverkehr werde noch bis Mittwoch umgeleitet.

Die ursprünglich für Montag geplante komplette Freigabe des Abschnitts zwischen Mannheim und Frankfurt hatte die Deutsche Bahn zuvor um zwei Tage auf Mittwochmorgen verschoben. Grund sei, dass wegen Eisregens und Kälte Testfahrten für hohe Geschwindigkeiten noch nicht hätten stattfinden können, hieß es.

Der rund sechstägige Bahnstreik soll von Mittwochmorgen bis Montagabend dauern, wie die Lokführergewerkschaft GDL ankündigte. Die Deutsche Bahn rechnet erneut mit erheblichen Einschränkungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr. Mit dem Streik erhöht die Gewerkschaft im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn erneut den Druck.

Die Strecke Mannheim-Frankfurt ist ab dem 15. Juli für eine fünfmonatige Generalsanierung vorgesehen. Dafür waren vorbereitende Arbeiten nötig, die seit dem 1. Januar erfolgten. Nach Angaben der Bahnsprecherin sind derzeit keine weiteren Sperrungen der Riedbahn bis zum Beginn der Generalsanierung geplant.

Die großangelegte Sanierung des Streckenabschnitts wird nach einer Schätzung der Deutschen Bahn insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro kosten. Bei Planungsstart hatten die voraussichtlichen Kosten noch 500 Millionen Euro betragen.

Die Bahn will auf der rund 70 Kilometer langen Strecke insgesamt 120 Kilometer Gleise erneuern, 150 Weichen, 140 Kilometer Oberleitung sowie die komplette Leit- und Sicherungstechnik. Zudem sollen die 20 Bahnhöfe an der Strecke saniert werden. Die Deutsche Bahn baut außerdem nach eigenen Angaben mehr als 15 Kilometer Lärmschutzwände.

Die Deutsche Bahn will bis 2030 wichtige Strecken »generalsanieren«. Damit verbunden sind weite Umleitungen für den Zugverkehr, der danach über Jahre ungestört laufen soll. Die Riedbahn ist die erste dieser Strecken. Sie wird pro Tag von mehr als 300 Fern-, Nah- und Güterverkehrszügen befahren und gilt bisher als sehr störungsanfällig. Während der Generalsanierung sollen Fernzüge umgeleitet werden, zudem sollen 150 Ersatzbusse zum Einsatz kommen.

Als nächstes ist die parallel verlaufende Ausweichstrecke Main-Neckar-Bahn an der Reihe, ab 2. bis 26. Februar wird der Abschnitt Darmstadt-Heidelberg gesperrt, Ersatzbusse werden eingesetzt. Der Fernverkehr wird umgeleitet. Zwischen Darmstadt und Frankfurt ist ein Gleis befahrbar, auch dies bedeutet einen reduzierten Fahrplan.

PM Riedbahn vom 19. Januar

PM Riedbahn vom 22. Januar

© dpa-infocom, dpa:240121-99-697376/8