Er hat eine Ausnahmegenehmigung bekommen und musste keine Tiere vorsorglich töten. Das gab es zuvor laut dem Verband der Zoologischen Gärten noch nicht in Deutschland. Der Zoo hatte seinen Vogelbestand von rund 700 Tieren nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in 25 sogenannte epidemiologische Einheiten aufgeteilt und testet die Tiere wöchentlich. Nur zwei dieser Einheiten sind von der grassierenden Krankheit betroffen. »Wir hoffen, mit unseren Erfahrungen auch Vorbild für ähnliche Fälle sein zu können«, sagte Zootierarzt Lukas Reese. »Dann hätte diese Krise tatsächlich etwas Gutes.«
Die auch Geflügelpest genannte Infektionskrankheit kommt vor allem bei Wasservögeln vor. Sie gilt als für Menschen ungefährlich. Seit November wurden in verschiedenen Regionen Baden-Württembergs Infektionsfälle bestätigt, erst am Mittwoch im Ostalbkreis.
Im Karlsruher Zoo verendeten 27 Tiere, darunter 14 Pelikane. Nun habe es erstmals Tiere gegeben, die zuvor mehrmals positiv getestet wurden und jetzt negativ seien. Auch bei den stark betroffenen Pelikanen seien drei der sechs überlebenden Tiere wieder virusfrei.
Es könne aber noch mehrere Wochen dauern, bis es keinen positiven Befund mehr im Zoobestand gibt, hieß es. Ab dem Moment müssten alle Biosicherheitsmaßnahmen noch 42 Tage lang aufrechterhalten werden.
Geflügelpestfälle in Deutschland
Mitteilung über Schließung in Karlsruhe
Mitteilung zur Stallpflicht Karlsruhe
© dpa-infocom, dpa:220224-99-264602/2