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Erste Runde der Tarifverhandlungen im Einzelhandel

Der Einzelhandel leidet zum großen Teil unter den Schließungen während der Corona-Pandemie. Keine leichte Zeit für Tarifgespräche. Die Gewerkschaft Verdi sieht dennoch Spielräume für ihre Forderungen.

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Ein Demonstrant hat eine Warnweste mit der Aufschrift »ver.di« an. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild
Ein Demonstrant hat eine Warnweste mit der Aufschrift »ver.di« an. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

STUTTGART. Die Tarifgespräche für die Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel gehen am heutigen Mittwoch in Stuttgart in die erste Runde. Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke sagte: »Applaus und Einmalzahlungen reichen nicht aus, die Beschäftigten haben Anerkennung und dauerhaft verbesserte Bezahlung und tarifliche Absicherung verdient.« Die Gewerkschaft fordert unter anderem 4,5 Prozent mehr Gehalt sowie weitere 45 Euro und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 Euro.

Franke verweist darauf, dass der Einzelhandel insgesamt betrachtet Umsatz- und Gewinnsteigerungen erreiche, wenn auch ungleich verteilt. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung als »völlig utopisch« ab. Sie sei realitätsfremd und trage der aktuellen wirtschaftlichen Lage des Einzelhandels nicht Rechnung, kritisiert der Handelsverband. Deren Geschäftsführerin Sabine Hagmann sagte: »Viele unserer Nichtlebensmittel-Händler waren seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr bis zum jetzigen Zeitpunkt bis zu sechs Monate zwangsgeschlossen.« Diese Unternehmen ständen mit dem Rücken zur Wand. »Bei Ihnen geht es ums Überleben und die Rettung Tausender von Arbeitsplätzen.«

In der Branche arbeiten im Land rund 500 000 Beschäftigte. Weniger als ein Drittel der Betriebe sind an den Tarifvertrag gebunden, wie Verdi mitteilte. (dpa)

Mitteilung zu Verdi-Forderung

Reaktion des Handelsverbandes