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Erneut Streiks beim Bahnunternehmen SWEG

Die GDL lässt nicht locker. Sie will ihren Einfluss beim SWEG-Konzern ausbauen und deshalb sind erneut Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Es kommt zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr.

Warnstreik
»Warnstreik!« steht auf einem Schild. Foto: Friso Gentsch
»Warnstreik!« steht auf einem Schild.
Foto: Friso Gentsch

Der erneute Streikaufruf der Lokführergewerkschaft GDL führt beim Bahnunternehmen SWEG und der Tochter SBS zu teilweise größeren Behinderungen. Bei der landeseigenen Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) sei mit betrieblichen Einschränkungen aktuell lediglich auf den Zollern-Alb-Bahnen und der Elztalbahn zu rechnen, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.

Größere Probleme gibt es demnach laut Mitteilung bei der Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) im Stuttgarter Netz/Neckartal, wo ein Grundangebot gefahren wird. Auf Brenz- und Donaubahn sei es am Donnerstagmorgen zu Teilausfällen gekommen, die nicht streikbedingt seien, sondern Nachwirkungen eines Personenunfalls auf der Strecke am Vorabend. »Eine Prognose über die Auswirkungen bis zum Streikende ist momentan schwierig. Es muss aber mit größeren betrieblichen Einschränkungen schon allein wegen dem derzeit hohen Krankenstand gerechnet werden.«

Schon in den vergangenen Wochen hatte die GDL mehrfach zu Warnstreiks und nach erfolgter Urabstimmung zu Streiks bei SWEG aufgerufen - zuletzt von vergangenem Freitag bis Montag. Nach Unternehmensangaben hielten sich die Auswirkungen jeweils in Grenzen, lediglich im Netz der SBS rund um Stuttgart habe es größere Einschränkungen gegeben.

In dem Tarifkonflikt geht es darum, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die SBS, sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die über 500 Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1800 Beschäftigte. Die SWEG will die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg - heute SBS - jedoch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.

Die europaweite Neuausschreibung der Stuttgarter Netze ist inzwischen erfolgt. Sie ist in drei Lose aufgeteilt. Bei der vorangegangenen Vergabe hatte sich auch die Deutsche Bahn um die lukrativen Strecken beworben. Sie wurde dann aber infolge eines Vergabefehlers ausgeschlossen.

Mitteilung GDL

Mitteilung SWEG

© dpa-infocom, dpa:221020-99-192399/4