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Erlebnisbad schließt bald: Gemeinderat gegen Sanierung

Die Tage des Freizeitbads »Aquatoll« in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) sind fürs Erste gezählt. Der Gemeinderat hat nach Angaben der Stadt im Kreis Heilbronn beschlossen, das Erlebnisbad wegen der zu erwartenden Kosten in Eigenregie weder zu sanieren noch zu modernisieren. Am 15. Mai werden Sauna und Freizeitbereich ein letztes Mal geöffnet, wie ein Sprecher der Stadt am Freitag sagte. Bei der Abstimmung des Gemeinderats seien am Donnerstagabend nur 2 der 27 Gemeinderäte gegen das Aus für das »Aquatoll« gewesen, einer habe sich enthalten.

Oberbürgermeister Steffen Hertwig halte es für »schwer verantwortbar«, für die Sanierung fast 40 Millionen Euro auszugeben. Der Betrieb des neuen Bades würde jedes Jahr zwei Million Euro kosten. Die Belastung für die Stadt über alle Badbereiche inklusive Abschreibungen bezifferte der SPD-Politiker auf mindestens sechs Millionen Euro im Jahr. »Das ist zu viel.«

Die Stadt will sich aber auf die Suche nach einem privaten Investor für das angeschlagene Spaßbad mit seinen Rutschen und den Sprudelbecken machen. Es würden bereits Gespräche geführt. Allerdings gilt die Technik im Bad als veraltet, die Besucherzahlen sind deutlich zurückgegangen.

Als eines der damals modernsten Freizeit- und Erlebnisbäder Deutschlands war das »Aquatoll« 1990 eröffnet worden. Vor vier Jahren hatte der Gemeinderat zuletzt beschlossen, das Bad komplett zu erhalten und im Bestand abschnittsweise zu sanieren - weniger aus betriebswirtschaftlichen Gründen, sondern um »das bestehende Bäder- und Saunaangebot für die Neckarsulmer Bevölkerung und die Bürger der Region zu erhalten«, wie die Stadt damals mitgeteilt hatte.

Aquatoll

© dpa-infocom, dpa:220429-99-92875/3