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»Erdet einen«: Freiburgs Günter schildert seine Leidenszeit

SC-Kapitän Christian Günter spricht über seine lange Zwangspause. Auch mental war sie eine Belastung für den 30-Jährigen. Trainer Christian Streich dankt er explizit für dessen »Anteilnahme«.

Christian Günter
Freiburgs Christian Günter jubelt über das Tor zum 0:1. Foto: Uwe Anspach/DPA
Freiburgs Christian Günter jubelt über das Tor zum 0:1.
Foto: Uwe Anspach/DPA

Abwehrspieler Christian Günter vom Fußball-Bundesligisten SC Freiburg fühlt sich nach seiner langen Zwangspause fit für ein Comeback. »Im Training habe ich den Eindruck, dass da mittlerweile kein Unterschied mehr ist zu der Zeit vor der Verletzung«, sagte der 30-Jährige im Interview der »Badischen Zeitung« (Dienstag). Er werde noch eine Zeit lang eine Schiene am rechten Arm tragen, erklärte Günter. »Es ist alles intensiv mit den Ärzten abgesprochen, dass das Risiko auf das Minimum reduziert wird.«

Hinter dem achtmaligen Nationalspieler liegt eine lange Leidenszeit. Vergangenen Sommer hatte er sich den Arm gebrochen. Es kam zu einer Infektion. Wenige Wochen später brach er sich den Arm erneut. »Nach dem ersten Bruch schien alles gut zu sein. Doch da hatte ich schon eine Entzündung, weil Keime drin waren. Dadurch konnte nichts wirklich verheilen«, berichtete Günter.

»So komisch das klingen mag: Der zweite Bruch war letztlich mein Glück, weil man alles dadurch erst festgestellt hat. Dann begann eine Odyssee: viele Operationen, über Wochen dreimal am Tag Antibiotika-Infusionen.«

Auch mental sei die Zeit schwierig für ihn gewesen, schilderte Günter. Er habe sich viele Fragen gestellt: »Kann ich noch weiter Fußball spielen? Oder muss ich mir über andere Dinge Gedanken machen?« Im Krankenhaus habe er sich zwischenzeitlich nur mit einem Gehwagen fortbewegen können. »Das erdet einen und man weiß, wie wertvoll es ist, gesund zu sein.«

Seine Frau habe ihn extrem unterstützt, berichtete Günter. »Sie musste unglaublich viel leisten, hat viel aufgefangen: Für unsere Tochter da sein, obwohl sie wieder schwanger war.«

Auch Berater, Freunde und Teamkollegen seien für ihn da gewesen - und Trainer Christian Streich. »Er hat sich oft bei mir gemeldet und kam in der akuten Phase immer wieder nach dem Training bei mir in der Klinik vorbei«, sagte der langjährige SC-Kapitän. »Diese Anteilnahme werde ich ihm nie vergessen.«

Womöglich kehrt Günter, der diese Saison erst zwei Pflichtspiele bestritten hat, zeitnah in den Kader zurück. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) treffen die Freiburger auf den VfB Stuttgart.

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Kader SC Freiburg

© dpa-infocom, dpa:240130-99-804946/2