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EnBW will mehr Mitarbeiter für Kohlekraftwerke einstellen

Der Energiekonzern EnBW will zur Sicherung der Versorgung an seinen Steinkohlekraftwerken Personal aufstocken. »Für den kommenden Winter beabsichtigen wir eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl auf insgesamt etwa 720 Mitarbeiter«, teilte eine Sprecherin der »Heilbronner Stimme« (Samstag) mit. Aktuell seien rund 670 Mitarbeiter beschäftigt. Der Bundesrat entschied am Freitag, wegen der Gaskrise mehr Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung heranzuziehen.

Kohlekraftwerk Walheim
Das Kohlekraftwerk des Energieversorgers EnBW in Walheim. Foto: Bernd Weißbrod
Das Kohlekraftwerk des Energieversorgers EnBW in Walheim.
Foto: Bernd Weißbrod

EnBW betreibt an vier Standorten in Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn und Altbach/Deizisau (Kreis Esslingen) fünf Kohleblöcke im Südwesten. Weitere fünf Kohleblöcke befinden sich in der Netzreserve und werden auf Anweisung des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW betrieben.

Für alle Standorte habe der Konzern ausreichend Kohle beschafft, um auch einen hohen Bedarf im kommenden Winter decken zu können, erläuterte die Sprecherin der Zeitung. »Weitere Mengen werden kontinuierlich nachbeschafft. Bei anhaltend hohen Marktpreisen ist ausreichend Kohle auf dem Weltmarkt verfügbar.«

Trotz ausbleibender Erdgaslieferungen aus Russland hält der Karlsruher Versorger an den Plänen fest, seine Kohlekraftwerke auf Erdgas umzurüsten. Gas sei die beste Alternative als Brückentechnologie hin zu einer grünen Energieversorgung, sagte EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamatelopoulos der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten« (Samstag). »Gas verursacht viel weniger CO2-Emissionen als Kohle. Und es ist keine Sackgassentechnologie, weil wir in denselben Kraftwerken eines Tages grüne, mit Hilfe von Ökostrom hergestellte Gase einsetzen können.« Die Anlagen sollen einst auf Wasserstoff umgestellt werden.

Infos der EnBW über Gas- und Stromversorgung

© dpa-infocom, dpa:220708-99-957861/2