Vor der erwarteten Ablehnung ihres Volksantrags durch den Landtag fordert die Elterninitiative für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium von der Landesregierung ein Alternativkonzept zur G9-Rückkehr. »Was wir uns erhofft hätten, ist ein Alternativkonzept vonseiten der Landesregierung, in dem transparent vorgelegt wird, was geplant ist«, sagte Anja Plesch-Krubner, eine der Initiatorinnen des Volksantrags, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Die Eltern hatten mehr als 100 000 Unterschriften für eine schnelle Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg gesammelt und mit einem entsprechenden Gesetzentwurf an den Landtag übergeben. Dieser entscheidet am Mittwoch über den Antrag - und wird ihn aller Voraussicht nach ablehnen. Das empfiehlt jedenfalls der Bildungsausschuss dem Plenum in einem Beschlussvorschlag.
Nach der erfolgreichen Unterschriftensammlung hatte auch die Landesregierung dem Druck der Eltern nachgegeben und erklärt, ein Konzept zur Rückkehr zu G9 erarbeiten zu wollen. Details zu diesem Konzept hat die Landesregierung bisher nur wenige mitgeteilt.
Bei der Beratung des Volksantrags im Bildungsausschuss hatte der Staatssekretär im Kultusministerium, Volker Schebesta (CDU), gesagt, man wolle die flächendeckende Rückkehr frühestens zum Schuljahr 2025/2026 schrittweise Klassenstufe für Klassenstufe umsetzen und keine Wechseloption für ältere Schülerinnen und Schüler anbieten. »Für uns steht fest, dass wir ein neunjähriges Gymnasium aufwachsend als Regelform einführen werden«, sagte Schebesta Mitte März. »Aufwachsend heißt, dass wir mit den unteren Klassenstufen beginnen«, sagte Schebesta. Eine Wechseloption für Klassen der Mittelstufe sei nicht vorgesehen.
Genau das fordert aber die Elterninitiative. In ihrem Volksantrag ist vorgesehen, dass alle derzeitigen Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien bis zur zehnten Klasse zwischen G8 und G9 wählen können sollen. »Die Mehrheit der Unterzeichner hat schon Kinder am Gymnasium. Denen ist die Dehnungsmöglichkeit für die jetzigen Gymnasiasten sehr wichtig«, sagte Plesch-Krubner.
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