Der Gemeinderat der Stadt Tübingen hatte am Montagabend beschlossen, die Betreuungszeiten der städtischen Kitas ab September zu kürzen. Die meisten Gruppen haben dann nur noch bis 13.30 Uhr geöffnet, nur zwei bis 17.30 Uhr. Die Anpassung sei notwendig, weil derzeit 86 Fachkräfte in den Einrichtungen fehlten, hatte die Stadt am Freitag mitgeteilt. Das dürfte viele Mütter und Väter in die Bredouille bringen.
Die Eltern hätten sich auf das bisherige Betreuungsangebot verlassen und darauf ihre Familien- und Berufsplanung ausgerichtet, betonte Mellinger. »Unternehmen planen mit den Arbeitskräften. Für Familien bedeutet das im Ernstfall den Wegfall des Einkommens - und zwar dauerhaft.« Kinder hätten zudem auch ein Recht darauf, gefördert zu werden. »Und die Kürzung von Betreuungszeiten beschneidet dieses Recht.« Um gegen den Fachkräftemangel anzugehen, müsse um jede Fachkraft gekämpft werden. Auch die Arbeitsbedingungen müsse man sich genau anschauen - gerade was die Ausbildung von Azubis angehe.
Tübingen hatte mitgeteilt, dass weiter unter Hochdruck daran gearbeitet werde, neues Personal zu finden. Die Stadt will Spielgruppen anbieten, die beispielsweise von Studierenden oder von ehrenamtlich engagierten Eltern geleitet werden sollen.
Details zur Kinderbetreuung in Tübingen
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