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Elf Jahre Haft nach Messerangriff in Tübinger Buchhandlung

Nach einer Messerattacke in einer Tübinger Buchhandlung ist ein Mann aus Bayern vom Tübinger Landgericht zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt worden. Er habe sich des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht, entschied die Kammer nach Angaben des Gerichtssprechers am Freitag. Außerdem muss er dem Opfer 40.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Das Gericht folgt damit nicht der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf 14 Jahre Haft für den geständigen Mann plädiert hatte. Die Verteidigerin hatte sich für eine Strafe im oberen einstelligen Bereich ausgesprochen.

Landgericht Tübingen
Das Schild des Landgerichts Tübingen steht vor dem Gerichtsgebäude. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Das Schild des Landgerichts Tübingen steht vor dem Gerichtsgebäude.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Der Deutsche hatte sich nach Überzeugung des Gerichts Mitte Mai einer damals 56 Jahre alten Kundin des Buchladens von hinten genähert und ihr das Messer in den Rücken gestoßen. Täter und Opfer kannten sich nicht. Die Tatwaffe - ein Fleischermesser mit einer etwa 16 Zentimeter langen Klinge - hatte der Mann laut Kammer vor der Attacke gekauft.

Die Frau war bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt worden. Eine Notoperation rettete ihr demnach das Leben. Polizisten nahmen den Verdächtigen aus dem oberbayerischen Polling noch in der Buchhandlung fest.

© dpa-infocom, dpa:240209-99-933052/3