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Eisenmann hätte kein Problem mit späterem Unterrichtsbeginn

Pforzheim (dpa/lsw) - Ein späterer Schulbeginn am Morgen wäre aus Sicht von Kultusministerin Susanne Eisenmann kein Problem. »Jede Schule kann selbst entscheiden, wann sie anfängt«, sagte die CDU-Politikerin am Freitag beim Landesschülerkongress in Pforzheim. Sie gab aber zu bedenken, dass es in dieser Frage unterschiedliche Interessen gebe, auch bei den Eltern. Daher mache das Kultusministerium keine Vorgaben. Sie könne bestens verstehen, dass einige Schüler sich einen späteren Unterrichtsbeginn wünschten, sagte Eisenmann und fügte hinzu: »Das frühe Aufstehen, je älter Sie werden, es wird nicht besser«.

Susanne Eisenmann
Susanne Eisenmann spricht während einer Veranstaltung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv
Susanne Eisenmann spricht während einer Veranstaltung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv

Der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Leandro Cerqueira-Karst, wies auf die Kehrseite hin: Ein späterer Schulbeginn bedeute auch einen späterer Schulschluss. »Das beeinträchtigt das ganze Leben drumherum.« Die Teilnehmer des Landesschülerkongresses sprachen sich in einer informellen Abstimmung mehrheitlich dagegen aus, den Unterricht später beginnen zu lassen.

Auf die Forderung eines Teilnehmers, den Lehrplan zu entschlacken und näher am praktischen Leben zu orientieren, plädierte Eisenmann dafür, auch über den eigenen Interessenshorizont hinaus zu lernen. Dagegen gebe es auch Bereiche, für die die Schule nicht zuständig sei, die in der Verantwortung der Familien lägen. »Die Schule ist nicht der Reparaturbetrieb der Gesellschaft.«

Der Kongress mit mehr als 300 Teilnehmern aus ganz Baden-Württemberg will noch bis Samstag über Themen wie Notengebung und Schule als demokratischer und nachhaltiger Lernort diskutieren. Ebenfalls eingeladen waren die bildungspolitischen Experten der Landtagsfraktionen. Der Landesschülerbeirat vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 1,5 Millionen Schülern und berät das Kultusministerium.

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