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Ein Narrenkleid kommt aus Protest ins Museum

Ein Narrenkleid mit einer besonderen Geschichte hat es ins Museum geschafft.

Übergabe eines Rottweiler Schantle
Ein Narrenkleid mit einer besonderen Geschichte hat es ins Museum geschafft. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv
Ein Narrenkleid mit einer besonderen Geschichte hat es ins Museum geschafft. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv

WALDENBUCH. Der bisherige Besitzer Dieter Edwin Albrecht übergab das sogenannte Rottweiler Schantle am Donnerstag dem Museum der Alltagskulturen in Waldenbuch (Kreis Böblingen). Die Schenkung versteht Albrecht dabei als Protestaktion: Er sieht die Fasnet im Verschwinden begriffen und möchte das Kleid daher nicht länger tragen, wie es in einer Mitteilung des Landesmuseums Württemberg heißt, zu dem das Waldenbucher Museum gehört.

Das rund 90 Jahre alte Schantle war demnach über vier Generationen im Besitz der Familie Albrecht. Die Träger nahmen an den Rottweiler Narrensprüngen teil. Albrecht hat dabei eine zunehmende Veränderung der Fasnet beobachtet. »Viele Narren nutzen den Narrensprung nur noch als Schaulaufen«, kritisierte er.

»Ich freue mich sehr, dass dieses Schantle, das für so viel Aufsehen gesorgt hat, nun Teil unserer Sammlung geworden ist«, sagte Museumsleiter Markus Speidel bei der Übergabe. Vor seiner Entscheidung das Kleid dem Museum zu vermachen, hatte Albrecht es im vergangen Jahr auf einer Internet-Anzeigenplattform angeboten und damit eine Diskussionen über die Veränderungen der Fasnet ausgelöst. Ab dem 5. Februar wird das Rottweiler Schantle im Museum zu sehen sein. (dpa)

Webseite Museum der Alltagskulturen