Stuttgart (dpa/lsw) - Zwei Tage lang soll in Stuttgart über den Umbau des alten Stuttgarter Güterbahnhofs in Untertürkheim zu einem der zentralen Teile des Bahnprojekts Stuttgart 21 diskutiert werden. Beim Erörterungstermin zum neuen Abstellbahnhof dürften am Mittwoch (9.00 Uhr) und Donnerstag vor allem die Themen Lärm und Artenschutz eine Rolle spielen. Nach Angaben des Regierungspräsidiums Stuttgart sind 370 Einwendungen zum Neubau eingegangen.
Auf der Fläche des alten Güterbahnhofs und auf insgesamt mehr als neun Kilometern Gleisen sollen künftig Züge abgestellt, gewendet und gereinigt werden. Der Bahnhof ist ein wichtiger Teil des sogenannten Ringkonzepts, das den milliardenschweren neuen Tiefbahnhof in Stuttgart zum Durchgangsbahnhof macht. Allerdings fehlt für den Bau noch die Genehmigung.
Anwohner fürchten vor allem die ihrer Ansicht nach zunehmende Lärmbelästigung. Auf dem Gelände leben zudem Tausende Mauereidechsen, die aufwendig umgesiedelt werden müssten. Nach Angaben der Bahn stehen aber nur für etwa die Hälfte Ersatzflächen zur Verfügung.
Mit einer Entscheidung des Eisenbahnbundesamtes über das Projekt wird nicht vor Ende des Jahres gerechnet. Umweltschutzverbände haben bereits mit Klagen gedroht, sollte die Bahn ihre Pläne durchsetzen können.
Das Projekt Stuttgart 21 steht für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Es soll dazu beitragen, die Reisezeiten im Fern- und im Regionalverkehr erheblich zu verkürzen. Inklusive aller Brücken und Zubringertunnel zum neuen Tiefbahnhof in Stuttgart soll das Projekt nach letzten Schätzungen 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im Jahr 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden.
Stuttgart 21 - Planfeststellungsabschnitt 1.6 b »Abstellbahnhof Untertürkheim«