MANNHEIM. Sie soll ihren Ehemann mit einem massiven Teelichterhalter aus Glas erschlagen haben - zum Prozessauftakt in Mannheim hat eine 54-Jährige die Tat eingeräumt. Die Angeklagte bereue das Geschehen sehr und denke täglich daran, hieß es in einer am Freitag vom Verteidiger der Frau verlesenen Erklärung vor dem Landgericht der Quadratestadt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, den Mann Anfang Oktober 2018 in der gemeinsamen Wohnung in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) angegriffen und getötet zu haben.
Die damals 53 Jahre alte Frau soll mindestens fünf Mal kräftig mit dem etwa 1,9 Kilogramm schweren Stövchen auf ihren Ehemann eingeschlagen haben. Das Opfer habe dabei ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und sei kurze Zeit später gestorben, so die Anklage. Die Frau muss sich wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Zwei Tage vor der Tat soll die Deutsche schon mit einem Besen auf den Mann eingeschlagen und ihn verletzt haben.
Die Ehe sei durch den Tod des gemeinsamen Sohnes sowie Affären und Gewalttätigkeiten des Ehemanns stark belastet gewesen, sagte der Verteidiger der Frau. Sie habe ihren Mann aber trotz allem geliebt. Am Tattag habe seine Mandantin eine depressive Phase gehabt und sei nicht aus dem Bett gekommen. Als ihr Mann am Abend zurück in die Wohnung kam, gab es demnach Streit.
Die Frau wurde nach eigenen Angaben von dem 55-Jährigen bedroht und erniedrigt. Als er ihr gedroht habe, sie umzubringen, habe sie nach dem Teelichthalter gegriffen und immer wieder zugeschlagen. Der Prozess wird am kommenden Montag (26. August) fortgesetzt, es sind Verhandlungstage bis Oktober angesetzt. (dpa)