Logo
Aktuell Land

Durchsuchungen wegen falscher Kfz-Gutachten

Wegen fiktiver Gutachten für Kraftfahrzeuge haben Ermittler am Mittwoch Wohnungen, Geschäfts- und Diensträume in Chemnitz, Mittweida und Stuttgart durchsucht.

Blaulicht
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: F. Gentsch/Archiv
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach eines Polizeiwagens. Foto: F. Gentsch/Archiv

CHEMNITZ. Im Zentrum der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Chemnitz stehen falsche Hauptuntersuchungen (HU). Es geht um den Verdacht der Bestechlichkeit, Bestechung und Falschbeurkundung im Amt, wie das Landeskriminalamt Sachsen in Dresden mitteilte. Beschuldigte sind der Betreiber eines gewerblichen Kfz-Zulassungsdienstes im Raum Mittweida, ein Mitarbeiter der Zulassungsstelle im Landratsamt, ein amtlich bestellter Sachverständiger und dessen Mitarbeiter.

Die Experten sollen für Werkstattbetreiber, Privatleute und Gebrauchtwagenhändler Gefälligkeitsgutachten erstellt und mit Prüfstempel bescheinigt haben. Der Zulassungsdienst-Betreiber habe dafür »Schmiergeld« von je 100 Euro ausgehandelt, der Mitarbeiter im Landratsamt kleinere Zahlungen für die Kfz-Zulassung erhalten. Der Sachverständige wird zudem beschuldigt, darüber hinaus in bisher 149 Fällen HU-Prüfberichte ohne Untersuchung der Fahrzeuge erstellt zu haben. Gegen ihn wurde wegen Verdunklungsgefahr Haftbefehl erlassen.

Beweismittel wurden auch in der Zentrale der Gesellschaft für technische Überwachung in Stuttgart gesichert - dort sind die fiktiven Prüfberichte hinterlegt. (dpa)