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DUH über Bundesliga-Clubs: Wer die »Umweltpioniere« sind

Der Profi-Fußball hat den Umweltschutz für sich entdeckt. Drei Bundesliga-Clubs sind Vorreiter auf dem Gebiet, findet die Deutsche Umwelthilfe.

Fans des SC Freiburg
Freiburgs Fans zeigen ihre Schals. Foto: Tom Weller
Freiburgs Fans zeigen ihre Schals.
Foto: Tom Weller

In Sachen Umweltschutz sind manche Profi-Fußballclubs deutlich weiter als andere. »Der SC Freiburg, FC St. Pauli und SV Werder Bremen sind Umweltpioniere«, sagte der Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Thomas Fischer. Bei den wichtigsten Handlungsfeldern Energie, Verkehr, Emissionen, Abfall und Merchandising hätten die drei Clubs die Nase vorn.

Experte Fischer lobte am Stadion des SC Freiburg unter anderem die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und 3700 Fahrradstellplätze. Der Erstligist hat nach eigenen Angaben eines der weltweit größten Solardächer auf einem Fußballstadion. Der Strombedarf des Europa-Park-Stadions könne dadurch CO2-frei gedeckt werden.

Der FC St. Pauli wähle Dienstleister, Lieferanten und Partner danach aus, ob sie ökologisch und sozial fair agierten, sagte ein Vereinssprecher. Darüber hinaus sind die Hamburger nach eigenen Angaben der einzige Club in Deutschland, der sich selbst ausrüstet - mit nachhaltig und fair produzierter Trainingskleidung. »Nachhaltigkeit ist kein Modethema, sondern existenziell wichtig für die Zukunft des Vereins«, sagte die Verantwortliche für Nachhaltigkeit, Franziska Altenrath.

Der SV Werder Bremen hat sich verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu werden. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen um die Hälfte reduziert werden. »Das ist eine große Herausforderung, aber am Ende soll Netto-Null stehen«, sagte Geschäftsführerin Nachhaltigkeit und Sport, Anne-Kathrin Laufmann.

Bereits seit vielen Jahren gilt die Eintrittskarte für das Stadion als Ticket im Nahverkehr. Werder gibt nach eigenen Angaben rund 630 000 Euro pro Saison für diesen Service aus, der viel genutzt werde.

Ab der kommenden Saison müssen die 36 Erst- und Zweitligisten im Lizenzierungsverfahren erstmals auch Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die Vereine sollen unter anderem eine Nachhaltigkeitsstrategie und Umweltstrategie nachweisen können. Dazu gehören nach Angaben der Deutschen Fußball Liga auch jährliche Messungen des Wasserverbrauchs, der Abwasserproduktion und des Energieverbrauchs sowie eine Mobilitäts- und Verkehrsanalyse. Im Spitzenfußball ist das bisher einmalig.

© dpa-infocom, dpa:230116-99-233393/3