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Dritter Europapokal-Sieg: Wochenende der Füchse Berlin

Handball-Bundesligist Füchse Berlin gewinnt die European League und sitzt nach fünf Jahren Pause zum dritten Mal auf einem europäischen Thron. Für Trainer Siewert ein großer Titel für den Verein.

Füchse Berlin - BM Granollers
Die Füchse Berlin feiern mit dem Europa-Pokal. Foto: Sascha Klahn
Die Füchse Berlin feiern mit dem Europa-Pokal.
Foto: Sascha Klahn

Einige Probleme hatte Paul Drux schon, um auf das Siegerpodium zu kommen. Der Spezialschuh an der verletzten Achillessehne machte es dem Kapitän des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin schwer. Doch bei der Übergabe der Siegertrophäe der European League am Sonntag in Flensburg sollte der 28-jährige Nationalspieler unbedingt dabei sein. »Paul wollte nicht, aber für mich war klar, dass er dabei ist«, sagte dessen Vertreter Fabian Wiede nach dem 36:31-Endspielsieg über den spanischen Vertreter BM Granollers.

Für die Hauptstädter war es der dritte Europapokal-Triumph in der Club-Historie. Nach den Siegen im EHF-Cup 2015 und 2018 kam nun fünf Jahre später der Titel in der European League hinzu. »Es war wichtig, dass das passiert«, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning auf seinem Weg durch die Katakomben der Flensburger Campushalle. Der dänische Rückraum-Star Mathias Gidsel sprach von einem »fantastischen Wochenende« und Wiede war überglücklich, »dass wir den Pokal wieder nach Berlin geholt haben«.

Wiede war als einziger Berliner Spieler bei allen drei Europapokal-Triumphen dabei. Am Sonntag wurde der 29-Jährige zudem als wertvollster Spieler des Final-Four-Turniers ausgezeichnet. »Das ist kein Titel für mich, sondern ein Titel für meine Mannschaft«, sagte der Rückraum-Linkshänder bescheiden: »Ohne meine Mitspieler kann ich auch wenig machen. Es ist ein Teamsport.« Das zeigten die Füchse sowohl beim 35:29 im Halbfinale gegen Montpellier HB aus Frankreich als auch beim Finalsieg gegen Granollers.

»Das ist ein großer Titel für den Verein«, sagte der ebenfalls erst 29 Jahre alte Füchse-Trainer Jaron Siewert: »Er bedeutet mir viel. Ich bin ein junger Trainer und stehe erst am Anfang meiner Karriere.« Vor zwei Jahren hatten die Berliner das Endspiel der European League gegen den SC Magdeburg verloren. »Das wollte ich nicht noch einmal erleben«, sagte Siewert.

In der Liga hat der Tabellen-Dritte bei noch drei ausstehenden Spielen und vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer THW Kiel keine realistische Chance mehr, die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte zu gewinnen. Der Sieg in der European League ist da zumindest ein kleiner Trost. »Es macht nichts gut in der Liga, aber trotzdem ist es ein schönes Gefühl, am Saisonende einen Pokal in der Hand zu halten«, sagte Wiede.

Mit nur zwei Zählern Rückstand auf den zweitplatzierten SC Magdeburg haben die Füchse zumindest noch die Möglichkeit, sich für die Champions League zu qualifizieren. »Das wäre der nächste Schritt«, sagte Schlussmann Dejan Milosavljev. Der 27-jährige Serbe war überglücklich »über meinen ersten Titel mit Berlin. Ich hoffe, es folgen noch viele mehr«. Ins gleiche Horn stieß auch Weltmeister Gidsel: »Als ich nach Berlin gekommen bin, habe ich gesagt, dass ich etwas erreichen und Titel gewinnen will. Jetzt haben wir den ersten«, sagte der 24 Jahre alte Linkshänder.

Holger Glandorf, Geschäftsführer der gastgebenden SG Flensburg-Handewitt, zog unterdessen eine zufriedenstellende Bilanz des Final-Wochenendes: »Wir haben gute Spiele gesehen.« Die finanziellen Auswirkungen der Nicht-Teilnahme der SG, die im Viertelfinale überraschend am späteren Finalisten BM Granollers gescheitert war, konnte und wollte der 40-Jährige noch nicht beziffern. »Man muss einen großen Strich ziehen und bilanzieren, aber ich glaube, wir kommen ganz okay damit weg. Dass wir einen Verlust machen, glaube ich nicht«, sagte der frühere Nationalspieler.

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