Das Experiment von Xabi Alonso, auf zahlreiche Stammspieler in der Startelf zu verzichten, wäre beinahe schiefgegangen. Nur dank später Treffer setzte sich der Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen mit 5:2 (1:0) beim tapfer kämpfenden Außenseiter SV Sandhausen durch und erreichte am Mittwochabend das Achtelfinale im DFB-Pokal.
Auf dem Weg zum 13. Pflichtspielsieg im 14. Spiel hatten die in der Liga so furios auftretenden Fußballprofis aus Leverkusen aber große Mühe. Exequiel Palacios sorgte per Strafstoß für die Führung (21. Minute). Doch nach dem Seitenwechsel glich Alexander Ehlich aus (50.). In einer hektischen Sequenz brachte Jonathan Tah die Gäste wieder in Front, ehe Yassin Ben Balla der erneute Ausgleich gelang. Für die Entscheidung sorgten Adam Hlozek (85.) und Amine Adli (88./90.+2).
Die im Vergleich zum 2:1-Erfolg in der Liga gegen den SC Freiburg auf insgesamt acht Positionen veränderten Gäste hatten schon Probleme, in das Spiel zu finden. Sandhausen begann zielstrebig. Jedoch schoss Abu-Bekir El-Zein Gegenspieler Tah an (3.) und Jonas Weik setzte eine Direktabnahme neben das Tor (5.).
Keller schien mit der Anfangsphase seiner Mannschaft zufrieden zu sein. »Das ist eine Riesen-Erfahrung für meine junge Mannschaft, gegen so ein Team aufzulaufen. Wir sind hier zu Hause, Flutlichtspiel, was Schöneres gibt es doch nicht für einen Fußballer«, sagte der Coach vor dem Spiel in einem Sky-Interview.
Die Freude über das Highlight-Spiel schlug dann aber schnell in Ärger über den Schiedsrichter um. Nach einem Zweikampf zwischen Alexander Fuchs und Leverkusens Adli entschied Richard Hempel auf Strafstoß, den Palacios verwandelte. Nach der Führung hatte Bayer deutlich mehr Ballbesitz, kam aber nur selten in gute Abschlusspositionen.
Nach dem Seitenwechsel folgte für den Favoriten dann der Schock. Wie schon bei Palacios' Treffer zur Führung half auch bei Sandhausens Ausgleich durch Ehlich der linke Torpfosten mit - der Startschuss für eine spektakuläre Phase. Für die schnelle Antwort brauchte Leverkusen lediglich vier Minuten. Nach einem ruhenden Ball war Tah zur Stelle.
Sandhausens Widerstand war aber noch nicht gebrochen. Ben Balla ließ die Hausherren, die den eigenen Erwartungen in der 3. Liga hinterherhinken, träumen. Alonso hatte genug gesehen und brachte nach etwas mehr als einer Stunde auf einen Schlag vier Leistungsträger aus der Liga - darunter Nationalspieler Florian Wirtz.
Sicherheit brachte das aber vorerst nicht. Sandhausen war nah dran, die Partie komplett zu drehen. Erst Hlozek und Adlis Doppelpack sorgten für ein kollektives Aufatmen bei Leverkusen.
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