An den vier Verwaltungsgerichten, dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim und Erstaufnahmeeinrichtungen wurden in den vergangenen fünf Jahren Millionen Euro für Dolmetscher und Übersetzer ausgegeben. Das geht aus einer AfD-Anfrage an das Justizministerium hervor. Allein an den fünf Gerichten entstanden vom 1. Januar 2019 bis zum 15. Oktober 2023 Kosten von rund 8,2 Millionen Euro.
Die Kosten, die im Rahmen der Erstaufnahme in den Regierungsbezirken für Dolmetscher entstanden, gehen in die Hunderttausende. Dolmetscher werden von den Regierungspräsidien bezahlt. Im Regierungsbezirk Stuttgart werden die Übersetzungstätigkeiten in den Erstaufnahmeeinrichtungen durch eigene Beschäftigte oder Ehrenamtliche mit Sprachkenntnissen erbracht. Das Sozialamt der Stadt Stuttgart verfügt über ein Budget in Höhe von 183.000 Euro pro Jahr für die Dolmetschereinsätze. Auch die Stadt- und Landkreise greifen bei den Dolmetschern vor allem auf die Sprachkenntnisse des eigenen Personals oder auf ehrenamtliche Dolmetscher zurück.
Für die Suche nach einer geeigneten Dolmetscherin oder einem Dolmetscher können die Richterinnen und Richter die bundesweite Dolmetscher- und Übersetzerdatenbank des Hessischen Justizministeriums nutzen. Das ist eine Plattform der Landesjustizverwaltungen, die von Hessen betreut wird.
Das Justizministerium wies in ihrer Antwort auf die AfD-Anfrage darauf hin, dass die Sprachmittler nicht nach gedolmetschten Sprachen erfasst werden.
Laut dem Bundesverband der Dolmetscher arbeiten Übersetzer mit dem geschriebenen Wort, wenn zum Beispiel Texte in eine andere Sprache übertragen werden sollen. Dolmetscher arbeiten mit dem gesprochenen Wort.
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