Knapp zwei Jahre nach Gründung der Dokumentationsstelle Rechtsextremismus will Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) heute(10.00 Uhr) eine erste Bilanz ziehen. Die Stelle war ins Leben gerufen worden, um extremistische Strukturen und Netzwerke im Südwesten zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - auch mit Fokus auf neue Formen rechten Denkens, wie sie bei den sogenannten Reichsbürgern, Querdenkern oder in Verschwörungsmythen vorkommen. Langfristig soll die Stelle zu einem der größten Archive zu rechtsextremistischen Dokumenten werden.
Den Kern der Dokumentationsstelle bildet bisher die Sammlung des Journalisten Anton Maegerle: Der Experte für Rechtsextremismus schenkte dem Generallandesarchiv rund 2500 Ordner mit Material zu dem Thema sowie eine Datenbank nebst Zeitschriften und anderen Publikationen. Die Sammlung gilt früheren Angaben des Ministeriums zufolge als bundesweit größte ihrer Art.
Die Dokumentationsstelle ist am Generallandesarchiv Karlsruhe angesiedelt. Bauer will gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesarchivs, Gerald Maier, und dem Leiter des Generallandesarchivs, Wolfgang Zimmermann, über Perspektiven und die weitere Entwicklung sprechen. Dabei soll auch die künftige Finanzierung zur Sprache kommen. Im Jahr 2020 und 2021 waren rund 230.000 Euro für den Aufbau des Archivs vorgesehen gewesen.
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