»Wird der Mensch zum steuerbaren Algorithmus - mindestens zum Datenhaufen - erklärt und von diesen Angeboten auch dauerhaft so behandelt, verändert dieses neue Verständnis vom Menschen schließlich auch den Menschen selbst«, wurde Hofstetter von der Stiftung zitiert. Mit ihren Büchern, Interviews und Vorträgen habe sie die Debatte um die Auswirkungen von Vernetzung und Algorithmen auf die freiheitliche Gesellschaft belebt, hieß zur Begründung der Auszeichnung.
Der Preis wird seit 1965 jährlich an Menschen und Organisationen vergeben, die »auf etwas hinweisen, was in unserer Demokratie getan und gestaltet werden muss, ohne dass es bereits vollendet ist«. Im vergangenen Jahr wurde der britische Publizist und Historiker Timothy Garton Ash (»Freie Welt«) geehrt. Die Stiftung ist nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963) benannt.
Neben dem Preis wurden auch drei Medaillen vergeben - an Menschen und Projekte, die sich für die demokratische Öffentlichkeit engagieren. Eine ging demnach an die Initiative »AlgorithmWatch«, die das Ziel hat, dass die Funktionsweise von Technik trotz steigender Komplexität nachvollziehbar bleibt. Eine weitere Medaille bekam ein digitales Konzept namens »aula - Schule gemeinsam gestalten«. Es will Schülern demnach helfen, sich über eine Online-Plattform an Entscheidungen des Schulalltags zu beteiligen. Zudem wurde eine Medaille an das Förderprogramm »Jugend hackt« verliehen. Es ermöglicht programmierbegeisterten Jugendlichen, unter Anleitung an eigenen Projekten zu arbeiten.