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Deutsche IS-Heimkehrerin heute in Stuttgart vor Gericht

Eine mutmaßliche Islamistin reist nach Syrien, heiratet einen IS-Kämpfer und bekommt mit ihm zwei Kinder. Nach ihrer Rückkehr muss sie sich vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht verantworten. Nun geht der Prozess langsam zu Ende.

Justitia-Figur
Eine goldfarbene Justitia-Figur steht vor Aktenbergen. Foto: Britta Pedersen/Archiv
Eine goldfarbene Justitia-Figur steht vor Aktenbergen. Foto: Britta Pedersen/Archiv

STUTTGART. Der Prozess gegen eine mutmaßliche Islamistin und Syrien-Heimkehrerin vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht neigt sich dem Ende zu. Die Deutsche, die sich wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantworten muss, wird heute voraussichtlich ihr letztes Wort halten. Laut Anklage lebte sie von Dezember 2013 bis August 2017 in Syrien und im Irak. Sie war Mitte 2018 nach der Rückkehr aus dem Kriegsgebiet in Baden-Baden festgenommen worden.

Die Bundesanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer sechs Jahre Gefängnis beantragt, der Anwalt der Frau hingegen drei Jahre Haft. »Ich wollte unter dem islamischen Gesetz leben, aber nicht kämpfen«, sagte Sabine S., die in jungen Jahren zum Islam konvertierte, zum Prozessauftakt Anfang Mai. Sie heiratete in Syrien einen IS-Kämpfer und bekam mit ihm dort zwei Kinder. Der Anklage zufolge pries Sabine S. in mehreren Internetblogs das Leben beim IS an. Ziel sei es gewesen, möglichst viele Leute zur Ausreise in das Krisengebiet zu gewinnen. (dpa)