Hintergrund waren eine gestiegene Zahl an Wolfsrissen sowie Proteste von Nutztierhaltern und Landwirten. Eine wesentliche Änderung ist, dass nicht mehr erst eine DNA-Analyse abgewartet werden muss. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte entsprechende Vorschläge im Oktober vorgelegt. Stark betroffene Bundesländer wollen mit einheitlichen Länderverordnungen den schnelleren Wolfsabschuss zum Start der Weidesaison 2024 möglich machen.
Die Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztiere ist den Angaben nach im vergangenen Jahr deutlich auf mehr als 1000 Fälle gestiegen. Dabei seien mehr als 4000 Nutztiere getötet oder verletzt worden.
Hauk zufolge greift die Lösung von Lemke zu kurz und ist wenig pragmatisch und praktikabel. So gebe es noch keine Lösung für den Umgang mit Problemwölfen, die dort auffällig würden, wo kein Herdenschutz machbar sei. Beispielsweise sei auf steilen Weiden im Schwarzwald kein Herdenschutz zumutbar möglich. »Die Sorgen vieler Weidetierhalter bleiben weiter unberücksichtigt.«
Hauk forderte Lösungen, um weiteren Schaden von den Tierbeständen abzuwehren. Es wäre ratsam und notwendig, den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen, so der Minister. Für überfällig hält er es, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes für Deutschland offiziell festzustellen und der EU zu melden.
© dpa-infocom, dpa:231201-99-151081/2