Volocopter mit Sitz in Bruchsal bei Karlsruhe hatte im März vom Luftfahrtbundesamt grünes Licht für die Serienproduktion und die Pilotenausbildung erhalten. Der »Münchner Merkur« berichtete am Mittwoch, Volocopter brauche dringend 100 Millionen Euro, bekomme aber vom Land Baden-Württemberg keine Bürgschaft. Volocopter würde nach Bayern umzuziehen, wenn der Freistaat für 50 Millionen bürge. Die anderen 50 Millionen Euro wolle der Bund beisteuern. Aiwanger lehne das ab.
Volocopter und das bayerische Wirtschaftsministerium äußerten sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl sagte, die Verantwortung vor dem Steuerzahler gebiete den »Verzicht auf Hochrisiko-Investments durch die Staatsregierung«. Es sei unklar, ob der Betrieb von Flugtaxis jemals wirtschaftlich tragfähig sei. »Wir haben ausführlich darüber beraten und tragen die Entscheidung des Wirtschaftsministers vollumfänglich mit«, sagte Streibl.
Holetschek sagte: »Für die CSU-Fraktion ist es nicht nachvollziehbar, dass der Wirtschaftsminister seine Zustimmung für die Bürgerschaft durch Bund und Land für diese wegweisende Volocopter-Investition mit einem möglichen Cluster mit anderen Firmen verweigert«. In Oberpfaffenhofen bei München sitzt das Start-up Lilium, das ebenfalls elektrische Flugtaxis entwickelt. Holetschek erklärte: »Wir haben in diesem Bereich die Technologieführerschaft und sollten dieses Feld nicht den Chinesen überlassen.«
FDP-Landeschef Martin Hagen sagte, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sei bereit, über die bundeseigene KfW-Bank 100 Millionen Euro beizusteuern, wenn der Freistaat für die Hälfte davon bürge. Aiwanger verhindere nun die Ansiedlung eines Technologieführers bei Elektro-Fluggeräten in Oberpfaffenhofen.
Volocopter wurde 2011 gegründet und will zweisitzige Elektro-Hubschrauber als Flugtaxis bauen. Zu seinen Investoren zählen Konzerne wie Mercedes-Benz, der chinesische Autokonzern Geely und der US-Vermögensverwalter Blackrock.
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