HEILBRONN. Der neue Chef der Staatsanwaltschaft Heilbronn, Frank Schwörer, hält die Corona-Regeln für schlecht erklärt. »An den Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist sehr eindrücklich zu beobachten, was man alles falsch machen kann«, sagte er der »Heilbronner Stimme« (Montag). Es gebe zahlreiche Änderungen, Politiker versprächen etwas oder drohten, dazu gebe es Intransparenz, verschiedene Interpretationen durch die Medien und viel zu wenig nachvollziehbare Erklärung. »Und am Ende sagt noch einer: «Hört zu, es gibt zwar diese Regel, aber wir kontrollieren sie nicht»«, sagte Schwörer. »Dann ist die Erwartung, dass sich die Menschen dran halten, am Ende. Und man kann es den Leuten nicht einmal verdenken.«
Erwachsene und Kinder hielten sich eher an Regeln, die sie für sinnvoll hielten, meint der Staatsanwalt. »Dafür hätte aber vieles aus Wissenschaft und Politik übersetzt werden müssen«, sagte Schwörer, der seit Ende des vergangenen Jahres die Staatsanwaltschaft Heilbronn leitet. Auch der eine oder andere weitere Experte, etwa ein Pädagoge, hätte aus seiner Sicht mit am Tisch sitzen sollen. »So wurde die Chance vertan, klare, verständliche Regeln zu machen. Jetzt ist es zu spät, das nachzuholen.« (dpa)