CDU-Landtagsfraktionschef Manuel Hagel hat sich gegen ein Verbot des umstrittenen Schlager-Hits »Layla« ausgesprochen. »Man muss das Lied nicht mögen. Man muss das Lied nicht hören, und man muss das Lied nicht spielen, wenn es einem nicht gefällt«, sagte Hagel der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. »Aber das Lied zu verbieten, hielte ich für nicht das richtige Instrument, weil es die Zensur bedient in der Kunst.« Sexismus gehe gar nicht, sagte Hagel. »Wir müssen in der Frage sensibel im Umgang sein. Aber über Geschmack lässt sich immer streiten - und genauso ist es bei Kunst.«
An dem Mitgröl-Song über eine »Puffmutter«, die »schöner, jünger, geiler« sei, scheiden sich wegen Sexismusvorwürfen die Geister. Auch SPD-Fraktionschef Andreas Stoch ist gegen eine Zensur. »Auch wenn Dinge absolut geschmacklos sind - wie dieses Lied - halte ich Zensur-Diskussionen für überzogen.« In der SPD gab es vor wenigen Tagen Kritik, weil das als frauenverachtend kritisierte Lied im SPD-Umzugswagen auf dem Christopher-Street-Day in Stuttgart angespielt wurde. Auf einem im Internet geteilten Video ist auch Stoch zu sehen, wie er auf dem Umzugswagen zu dem Lied fröhlich mit dem Kopf wippt. Er habe das Lied nicht gleich erkannt und kurz mitgewippt, sagte er im Nachgang.
Ihn stört, dass die Urheber des Lieds durch die Diskussion »erst recht wirtschaftlichen Reibach« machen. »Solche Debatten erreichen eigentlich gar nicht das Ziel, das sie verfolgen, sondern machen dieses Lied noch prominenter, als es das jemals verdient hat.«
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