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BWIHK-Präsident: Brauchen langfristige Krisen-Strategie

Erst Corona, dann Ukraine - und künftig China? Die Wirtschaft im Südwesten ist angesichts der Krisenszenarien permanent im Reaktionsmodus. Das kann so nicht weitergehen, meint ein Verbandspräsident.

Um besser gegen zukünftige Krisen gewappnet zu sein, fordert der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) eine langfristige Strategie. »Mit den staatlichen Hilfen wird man für diesen Winter einiges lösen können. Aber wir müssen uns so aufstellen, dass wir nicht wieder in eine neue Krise kommen und dann alle erneut überrascht sind«, sagte BWIHK-Präsident Christian Erbe der Deutschen Presse-Agentur.

Eine übergreifende Strategie könne er aber derzeit weder in Deutschland, noch in Baden-Württemberg erkennen, sagte er weiter. Er schlug vor, zunächst auf Landes-, und später auch auf Bundes- und Europaebene Expertenkommissionen dafür einzusetzen. In der Vergangenheit seien strategische Fehler gemacht worden. »Früher war der Preis die Zielgröße und nicht die Versorgungssicherheit.« Davon müsse man ein Stück weit abkommen.

»Neue Krisen drohen uns etwa durch Veränderungen in den Märkten, weil wir eben stark exportlastig sind.« Wichtig sei daher, weiter zu internationalisieren und das Risiko auf mehrere Märkte zu streuen.

Die USA hätten sich als große Wirtschaftsmacht etwas von Europa entfernt, sagte Erbe weiter. Und dann sei die Frage, wie sich die Volksrepublik China weiterentwickle. »Das ist speziell für Unternehmen aus Baden-Württemberg ein großer Zielmarkt und viele Unternehmen sind sehr abhängig.« China und vor allem Taiwan seien aber auch für Vorprodukte und dort vor allem für Halbleiter sehr wichtig. »Und wenn da irgendetwas passiert, dann Gnade uns Gott.«

© dpa-infocom, dpa:221224-99-09276/3