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BVB zeigt positive Reaktion auf Kritik: »Weiter Gas geben«

Aufatmen beim BVB. Beim 5:0 über Stuttgart präsentierte sich das Team endlich einmal wie ein Spitzenteam. Dagegen kehrte beim Gast der Frust zurück. Der Coach darf dennoch bleiben.

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Eine Polizistin und ein Polizist mit FFP2-Maske stehen sich gegenüber. Foto: Marijan Murat
Eine Polizistin und ein Polizist mit FFP2-Maske stehen sich gegenüber.
Foto: Marijan Murat

Bei Borussia Dortmund ist der Spaß am Fußball zurück. Nach tristen Wochen und dem Absturz auf Rang acht besänftigte der vermeintliche Titelanwärter beim 5:0 (3:0)-Kantersieg über den VfB Stuttgart die zuletzt wachsende Zahl der Kritiker. Mit sichtlicher Erleichterung und breitem Lächeln schloss Trainer Edin Terzic jeden seiner Profis in die Arme. Nach zuvor drei Bundesligapartien ohne Sieg atmeten alle Beteiligten mächtig durch. 

»Die beste Reaktion auf Kritik ist es, Spiele zu gewinnen. Am besten auf solche Weise. Wir haben von der ersten Minute an versucht, die Fans mitzunehmen«, kommentierte Julian Brandt die beste Saisonleistung der Borussia. »Wir dürfen uns nicht so präsentieren wie in den vergangenen Wochen.« 

Im Kreis der diesmal geschlossenen und überzeugenden Mannschaft stahl ein Spieler allen anderen die Show. Mit weit ausgebreiteten Armen stand Jude Bellingham vor der tosenden Südtribüne und genoss die Ovationen der Fans. Sein erster Bundesliga-Doppelpack (2./53.) veredelte die sehenswerte Vorstellung des Jungstars, der in dieser Saison längst zu einer der Dortmunder Führungsfiguren geworden ist. »Jude hat es heute richtig gut gemacht. Es ist außergewöhnlich, mit 19 Jahren auf so einem Niveau konstant zu spielen«, schwärmte Trainer Edin Terzic.

Es scheint, als hätten die Ansprachen des Fußball-Lehrers und die Aussprachen der Profis in den vergangenen Tagen Wirkung gezeigt. Anders als zuletzt überzeugte das Team beim höchsten Saisonsieg mit viel Leidenschaft, Spielwitz und Effektivität. Weitere Treffer von Niklas Süle (13.), Giovanni Reyna (44.) und Youssoufa Moukoko (72.) rundeten die starke Vorstellung ab. »Wir haben gesprochen, über das gesprochen werden musste und hoffen, dass wir daraus gelernt haben«, sagte Mittelfeldspieler Brandt in Anspielung auf die gemeinsame Ursachenforschung in den vergangenen Tagen. 

Bei aller Freude über die positive Reaktion seiner Profis mochte Terzic dem Erfolgserlebnis jedoch nicht ganz trauen. Schließlich ist sein Team als launische Diva bekannt. Mit ernster Miene forderte der 39 Jahre alte Coach mehr Konstanz ein: »Wir wissen, was in den letzten Wochen passiert ist. Wir müssen weiter Gas geben und wollen nicht zu viel loben.« 

Schon am Dienstag ist sein Team erneut gefordert - auf deutlich höherem Niveau. So leicht wie gegen Stuttgart wird es im fünften Gruppenspiel der Champions League gegen das Starensemble von Manchester City um den ehemaligen Dortmunder Torgaranten Erling Haaland mit dem Toreschießen nicht werden. Terzic ist jedoch guter Dinge, dass der Kantersieg über Stuttgart für Rückenwind im Kampf um das Achtelfinale sorgt: »Wir hoffen, dass wir daraus sehr viel positive Energie ziehen können.« 

Anders als beim BVB herrschte bei den Gästen Katerstimmung. Nach zuletzt zwei überzeugenden Auftritten gegen Bochum (4:1) und im Pokal gegen Bielefeld (6:0) ging der kurze Höhenflug krachend zu Ende. Gleichwohl sprach Sportdirektor Sven Mislintat  dem Interimscoach Michael Wimmer unmittelbar nach dem Abpfiff in Beisein der Profis noch in der Kabine das Vertrauen aus. »Er bleibt bis zur Winterpause Trainer des VfB Stuttgart. Wir haben uns relativ bewusst entschieden, mit Michi weiterzugehen bis zu diesem Spiel und können auch hier ganz klar sagen, dass das bis zur Winterpause Bestand hat«, verkündete Mislintat wenig später bei Sky. 

Nach seiner Einschätzung hat Wimmer die »richtigen Triggerpunkte« in der Mannschaft gefunden. Deshalb machte ihm der Sportdirektor sogar Hoffnung auf eine Festanstellung als Cheftrainer. Wimmer sei, wenn es so bleibe, einer von drei Kandidaten für die Nachfolge von Pellegrino Matarazzo, sagte der 49-Jährige. Wimmer selbst fühlte sich geschmeichelt und gab sich kämpferisch: »Man freut sich über den Vertrauensbeweis. Wir werden gegen Augsburg ein anderes Gesicht zeigen.«

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