Heidenheim (dpa/lsw) - Im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und den privaten Busfirmen im Land wollen die Arbeitgeber schnell zu einem Ende kommen. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), wolle eine Einigung erzielen, sagte Verhandlungsführer Eberhard Geiger am Dienstag. »Daher werden wir alles daran setzen, am 18. Februar einen Abschluss zu erreichen.« Andreas Schackert, Verdi-Verhandlungsführer hingegen sagte: »Einen mageren Inflationsausgleich werden die Fahrerinnen und Fahrer in dieser Lohnrunde nicht akzeptieren.«
Beide Seiten lagen zuletzt noch weit auseinander: Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für das private Omnibusgewerbe 5,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr und eine Angleichung an den Vertrag des kommunalen Nahverkehrs. Der Arbeitgeberverband WBO hatte zuletzt 5,8 Prozent mehr auf einen Zeitraum von drei Jahren geboten. Das hatte die Gewerkschaft abgelehnt und erneut zu Warnstreiks aufgerufen.
Zum Auftakt der zweiten Warnstreikwelle legten am Dienstag Busfahrer in Heidenheim ihre Arbeit nieder - und damit den Linienverkehr lahm. Nach Angaben der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft fielen sämtliche Fahrten aus. Der Warnstreik sollte den ganzen Tag dauern. Die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 100 Teilnehmern in Heidenheim.
»Wir bedauern, dass Verdi sich aktuell nicht auf die Verhandlungen konzentriert, sondern die Auseinandersetzung über den Fahrgast austrägt, der auf die Verhandlungen überhaupt keinen Einfluss nehmen kann«, sagte WBO-Verhandlungsführer Geiger.
Am Mittwoch sollen die Aktionen deutlich ausgeweitet werden. Verdi hat zu Warnstreiks bei privaten Busunternehmen in Reutlingen, Tübingen, Göppingen und Geislingen sowie in Karlsruhe aufgerufen. Am Donnerstag geht es im Landkreis Heilbronn, in Crailsheim, Schwäbisch Hall und Tuttlingen weiter.
Laut Verdi sind von den Verhandlungen rund 9000 Beschäftigte privater Busunternehmen betroffen. In Baden-Württemberg haben die meisten Kommunen private Firmen für den Busverkehr beauftragt. Die nächste Verhandlungsrunde soll am kommenden Montag stattfinden.