Schneider entspricht nicht dem Bild des traditionellen Bildhauers. Er sorgt mit seinen oft unheimlichen, aber auch politisch brisanten Räumen und Projekten immer wieder für Aufsehen. Ende 2014 brachte er Schutt aus dem Geburtshaus von Hitlers Propagandaleiter Joseph Goebbels nach Warschau. Die Synagoge Stommeln in Pulheim bei Köln ließ Schneider zeitweise hinter einer eintönigen Wohnhausfassade verschwinden. Für sein »Totes Haus u r« wurde er 2001 mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet - Schneider ließ das Haus in Einzelteilen aus dem Rheinland nach Venedig transportieren und baute es in den deutschen Pavillon ein.
Der aus dem niederrheinischen Mönchengladbach-Rheydt stammende Schneider lehrt seit 2016 an der Kunstakademie Düsseldorf. Zuvor war er 2009 an die Berliner Universität der Künste und 2012 an die Akademie der Bildenden Künste München berufen worden.
Der Preis ist nach dem Heilbronner Unternehmer Ernst Franz Vogelmann (1915-2003) benannt. Schneider folgt als Preisträger auf Roman Signer (2008), Franz Erhard Walther (2011), Thomas Schütte (2014), Richard Deacon (2017) und Ayşe Erkmen.
Ernst Franz Vogelmann-Stiftung
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