Nach dem Brand in einer Jugendhilfeeinrichtung in Sankt Märgen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) sucht der Betreiber nach einem neuen Standort. Der Schutzauftrag für die Jugendlichen sei »aufgrund der ablehnenden und teilweise feindseligen Haltung in Teilen der Bevölkerung und nach dem Großbrand« am Samstag auf längere Sicht nicht mehr zu erfüllen, teilte die Timeout Stiftung in Sankt Märgen mit.
Unter den Jugendlichen, die bisher in dem Haus im Schwarzwald lebten, waren auch minderjährige Flüchtlinge. Die Stiftung will nach eigenen Angaben in einem ersten Schritt ihren Hauptsitz von Sankt Märgen nach Freiburg verlegen.
Der Brand in der Einrichtung verursachte laut Stiftung einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Das Feuer war laut früheren Polizeiangaben aus zunächst unklarer Ursache ausgebrochen. Rund 30 Menschen wurden demnach aus dem Gebäude geholt, sie blieben unverletzt.
Es gebe keine konkreten Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandstiftung, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft wurde demnach ein Brandsachverständiger eingeschaltet. Wann Ergebnisse vorliegen werden, blieb zunächst offen.
Die Stiftung teilte mit, sie wolle nun nach einem Standort suchen, an dem die jungen Menschen willkommen seien. Bis dahin werde sie alles tun, damit die Jugendlichen und ihre Betreuer in St. Märgen sicher leben und arbeiten könnten. 20 minderjährige Flüchtlinge seien inzwischen wieder in die Einrichtung zurückgekehrt, hieß es ergänzend. Die übrigen jungen Menschen seien an einem anderen Standort untergebracht.
»Klar ist auch, dass bis heute und vielleicht auch nie ausgeschlossen werden kann, dass ein Brandanschlag das Feuer verursachte«, teilte Christian Thalmaier von der Rechtsabteilung der Stiftung mit. Diese führt nach eigenen Angaben weitere Einrichtungen in der Region.
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