Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Biber in Europa nahezu ausgerottet. Ab den 1970er Jahren breitete sich der Biber unter anderem im Zuge von Wiederansiedlungs-Projekten wieder aus. Er ist streng geschützt, sorgt aber immer wieder für größere Schäden, etwa durch Überflutungen.
In einem zweijährigen Modellprojekt hatten Umwelt- und Landwirtschaftsministerium bis Ende 2023 erprobt, wie sich eine Tötung von Bibern auswirke und wie dies organisiert werden könne. Dafür wurden laut Ministerium auch Jägerinnen und Jäger eingebunden und für eine Tötung geschult. In Bayern ist die Tötung von Bibern bei schweren Konflikten schon einfacher möglich.
35 schwere Konflikte wurden dem Ministerium zufolge auf dem Gebiet des Modellprojektes im Lauf der beiden Jahre gemeldet. Bei einem Großteil seien die Möglichkeiten, die Konflikte mit milderen Mitteln zu lösen, nicht ausgeschöpft gewesen. In anderen Fällen fehlten Informationen. Übrig blieben zwei schwere Konflikte, darunter der im Alb-Donau-Kreis, wo die beiden Biber getötet wurden.
BUND kritisiert Biber-Tötungen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte das Vorgehen: »Eine Tötung von Tieren stellt keine nachhaltige Lösung von Konflikten mit Bibern im Land dar«, teilte BUND-Landesgeschäftsführer Martin Bachhofer am Montag mit. Denn Biber würden freie Reviere immer wieder besiedeln. Das müsse in diesem Fall durch vorausschauende Maßnahmen verhindert werden, etwa durch Drahtgitter.
Er teilte weiter mit: »Die effizienteste Vorbeugung von Konflikten und zugleich ökologisch wirksamste Maßnahme ist aber, einen Abstand von zehn Metern zum Gewässerrand einzuhalten - sowohl für landwirtschaftlich bewirtschaftete als auch bebaute Flächen.« Leider sei in der Vergangenheit Infrastruktur oft dort gebaut worden, wo sie nicht hingehöre.
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