»Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklungen ist die Nivellierung der Unterschiede beim Bildungsniveau bei jüngeren Frauen und Männern«, erklärten die Fachleute. Während fast ein Drittel der Frauen zwischen 18 bis unter 45 Jahren ein hohes Bildungsniveau hatte (32 Prozent), betrug der Anteil bei Frauen ab 45 Jahren knapp 19 Prozent. Bei Männern sei die Entwicklung umgekehrt: Der Anteil mit hohem Bildungsniveau sei bei den Jüngeren mit 32,5 Prozent niedriger als bei den älteren Geschlechtsgenossen (gut 37 Prozent).
Insgesamt haben den Angaben zufolge aber in sechs von zehn Fällen Partner und Partnerin ein formal gleichwertiges Bildungsniveau gehabt. Bei gut 30 Prozent der Paare sei das des Mannes höher gewesen, in fast 11 Prozent jenes der Frau. Gleichgeschlechtliche Paare, Paare unter 18 Jahren sowie mit Partnerinnen und Partnern aus unterschiedlichen Altersgruppen wurden dabei nicht betrachtet.
Aus psychologischer Sicht gibt es übrigens sowohl für die Redewendung »Gleich und gleich gesellt sich gern« als auch für »Gegensätze ziehen sich an« gute Gründe: Wenige Unterschiede gelten oft für ein Zusammenleben auf Dauer als wichtig. Homogamie heißt der Fachbegriff für Gleichartigkeit von Partnern etwa beim sozioökonomischen Status oder der Attraktivität. Je nach individuellen Vorlieben, können aber auch Gegensätze in einer Beziehung Vorteile haben. So stehen etwa in der asiatischen Tradition Yin (steht für: schwarz, passiv, Ruhe, weiblich) und Yang (weiß, aktiv, Bewegung, männlich) für einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte.
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