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Becker begeistert von Struffs »Weltklasse«: »Keine Grenze«

Boris Becker ist als Gast beim Rasentennisturnier in Stuttgart und von Jan-Lennard Struffs Finaleinzug beeindruckt. Der dreimalige Wimbledonsieger glaubt an die Stärken des Davis-Cup-Spielers.

Tennis: ATP-Tour - Stuttgart
Jan-Lennard Struff jubelt nach seinem Sieg. Foto: Marijan Murat
Jan-Lennard Struff jubelt nach seinem Sieg.
Foto: Marijan Murat

Boris Becker traut Jan-Lennard Struff den Turniersieg in Stuttgart und weitere Glanzpunkte in der Tennis-Karriere zu. »Er spielt wirklich Weltklasse momentan. Ich wünsche ihm, wir sind befreundet, dass das noch lange weitergeht. Ich sehe keine Grenze«, sagte der 55-Jährige, der als Zuschauer beim Rasenturnier auf dem Weissenhof zu Gast ist, der Deutschen Presse-Agentur: »Ich wüsste nicht, wo jetzt Stopp sein würde mit dieser Spielweise. Es gibt keinen Grund, warum er das nicht so noch zwei, drei Jahre weiterspielen soll.« 

Dass Struff realisiert habe, dass die Karriere nicht endlos sei, er aber noch ein paar Jahre auf Weltklasseniveau spielen könne, »macht ihn stark, dass er jetzt sein bestes Tennis spielen kann«, sagte Becker. »Ich glaube, dass er mit 33 mehr weiß, wer er ist, er steht im Leben«, begründete er zudem die Topform des zweifachen Familienvaters.

Der frühere Herrenchef im deutschen Tennis sieht für das Finale am Sonntag (15.30 Uhr/ServusTV und Sky) gegen den US-Open-Halbfinalisten Frances Tiafoe aus den USA gute Chancen für Struff. Es wäre der erste Turniersieg des Sauerländers auf der ATP-Tour.

»Wenn er so spielt wie heute, gewinnt er«, sagte der dreimalige Wimbledonsieger nach Struffs 3:6, 6:3, 6:3 am Samstag im Halbfinale gegen den Polen Hubert Hurkacz. Becker war von mehreren Aspekten beeindruckt: von Struffs Einstellung »auch bei Rückschlägen«, seiner »Power«, seiner »Konzentration« und der »Klarheit im Spiel«, wie er aufzählte: »Es gab keine Unsicherheiten. Keine Momente, wo man dachte, er weiß nicht, wie er spielen soll.« 

Struff hatte zu Beginn der Saison außerhalb der Top 150 in der Weltrangliste gestanden und steht jetzt so weit oben wie nie zuvor. »Man muss ihm wirklich ein Kompliment machen«, lobte Becker: »Er kam aus einer langen Verletzungsmisere Anfang des Jahres, stand jenseits der 100. Dass er die Kraft hat, die Motivation hatte, da noch mal zurückzukommen.«

Am Montag wird der Warsteiner mindestens die Nummer 21 der Welt und Olympiasieger Alexander Zverev erneut als bester deutscher Tennisprofi ablösen. Becker äußerte sich begeistert von der »Art und Weise«, mit der Struff nicht nur in Stuttgart, sondern in den vergangenen Monaten und unter anderem bei seiner Erfolgsserie bis ins Masters-1000-Finale in Madrid aufgetreten war. Struff habe eine »breite Brust« und »Rückgrat«, sagte er.

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