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Bauministerin Razavi gegen »verordnetes Frieren«

Die Vorsitzende der Bauministerkonferenz, Baden-Württembergs Bauministerin Nicole Razavi, lehnt eine Absenkung gesetzlich vorgeschriebener Mindesttemperaturen in Wohnungen ab. »Von gesetzlich verordnetem Frieren halte ich gar nichts«, sagte die CDU-Politikerin der »Schwäbischen Zeitung«. Das wäre aus ihrer Sicht nicht nur ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, sondern könne auch die Gesundheit gefährden, fügte sie hinzu.

Nicole Razavi (CDU)
Nicole Razavi (CDU) spricht. Foto: Bernd Weißbrod
Nicole Razavi (CDU) spricht.
Foto: Bernd Weißbrod

Die Drosselung von Gaslieferungen des russischen Staatskonzerns Gazprom nach Deutschland hatten in der vergangenen Woche eine Debatte über Möglichkeiten zum Energiesparen ausgelöst. Damit in großem Umfang gespart werden kann, hatte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, auch die Absenkung von Vorgaben zum Heizen vorgeschlagen. Vermieter sollten die Heizungsanlage während der Heizperiode nicht mehr auf mindestens 20 bis 22 Grad hochstellen müssen, sondern die Vorgaben könnten zeitweise sinken.

Ministerin Razavi betonte, Energiesparen sei wichtig, es müsse jedoch freiwillig geschehen. »Wir sollten nicht mit Zwang arbeiten, sondern mit Anreizen: Wer seine Wohnung energetisch saniert, der braucht Unterstützung vom Staat.« Sonst lasse er es bleiben oder erhöhe kräftig die Miete, erklärte die Ressortchefin. »Ich wüsste auch nicht, wie man das sinnvoll kontrollieren könnte«, sagte sie. »Der Heizbedarf hängt von vielen Faktoren ab: Ist jemand pflegebedürftig? Arbeitet er viel im Homeoffice? Wie groß und gut gedämmt ist seine Wohnung?«

© dpa-infocom, dpa:220622-99-752519/2