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Baumbesetzer verlassen Platanen in Karlsruher Fußgängerzone

Drei Tage lang besetzten Aktivisten in Karlsruhe mehrere Bäume, um gegen deren Abholzung zu protestieren. Nun ist die Aktion beendet - zumindest vorerst.

Protest in Karlsruhe
Aus Protest gegen eine geplante Fällaktion von Platanen hat ein halbes Dutzend Aktivisten in Karlsruhes Fußgängerzone vier Bäume besetzt. Foto: Susanne Kupke-Flohr/DPA
Aus Protest gegen eine geplante Fällaktion von Platanen hat ein halbes Dutzend Aktivisten in Karlsruhes Fußgängerzone vier Bäume besetzt.
Foto: Susanne Kupke-Flohr/DPA

Nach drei Tagen haben Aktivisten die Besetzung mehrerer Bäume in der Karlsruher Fußgängerzone vorerst beendet. Man habe mit dem Abbau des Seilnetzwerkes zwischen den vier besetzten Platanen begonnen, teilte ein Sprecher der Aktivisten am Samstag mit. Sollte die Stadt aber weiter an ihren Plänen festhalten, die Platanen zu fällen, werde man die Bäume erneut besetzen, hieß es.

Am späten Samstagnachmittag hatten die Aktivisten am Balkon des Rathauses einen Protest-Banner mit der Aufschrift »Karlsruher Platanen bleiben!« befestigt. Weitere Aktionen seien zunächst nicht geplant, sagte einer Sprecher der Aktivisten am Sonntag. Man berate nun über das weitere Vorgehen. Ob die Aktion am Karlsruher Rathaus für die Aktivisten weitere Folgen haben wird, ist noch unklar. Man stimme sich mit der Versammlungsbehörde der Stadt ab, wie die Aktion zu bewerten sei, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Karlsruhe. Die Stadtverwaltung war am Sonntag zunächst nicht erreichbar.

Die Gruppe war in der Nacht zu Donnerstag auf die Bäume geklettert. Die Aktivisten saßen angeseilt in Astgabeln oder lagen mit Proviant in Hängematten. Mit ihrer Aktion wollten die vorwiegend jungen Menschen gegen die geplante Fällung der Bäume protestieren. Diese seien nicht nur für die Ästhetik wichtig, sondern vor allem für das Stadtklima und streng geschützte Tierarten.

Das Fällen der Platanen ist in der Stadt umstritten. Der Gemeinderat hat nach größerer Diskussion entschieden, die Platanen durch klimaresistente Bäume zu ersetzen. Statt zuvor 48 soll es künftig 86 Bäume geben. Damit die Baumwurzeln besser versorgt sind, soll der Untergrund neu gestaltet und die Oberfläche so verändert werden, dass Wasser auch bei Starkregen versickern kann.

© dpa-infocom, dpa:230817-99-867835/7