Die Badischen Stahlwerke (BSW) müssen im laufenden Jahr Mehrkosten für Strom von schätzungsweise 18 Millionen Euro stemmen. Grund sei der Wegfall des Bundeszuschusses zum Netzentgelt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Kehl (Ortenaukreis) mit. Nötig seien stabile Strompreise von vier bis sechs Cent pro Kilowattstunde (kWh) bis 2030, forderte der Hersteller.
Die Ampelkoalition hatte im Dezember im Zuge der Haushaltskrise beschlossen, den Bundeszuschuss zum Netzentgelt von 5,5 Milliarden Euro 2024 zu streichen. Die vier großen Fernleitungsbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und Transnet BW kündigten daraufhin an, die Netzentgelte zum Jahreswechsel von 3,1 auf 6,4 Cent pro Kilowattstunde mehr als zu verdoppeln. Die Netzentgelte werden üblicherweise auf die Strompreise umgelegt.
Die BSW sind aus eigener Sicht bundesweit eines der größten Elektrostahlwerke. Stahl wird nicht aus Eisenerz und Koks hergestellt. Stattdessen wird Stahlschrott zu neuem Stahl eingeschmolzen.
Der Stromverbrauch des Industriebetriebs entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 250.000 Vier-Personen-Haushalten. »Wir haben als Elektrostahlwerk schon immer klimafreundlicher produziert und dadurch viel CO2 (Kohlendioxid) eingespart«, betonte Geschäftsführer Markus Menges laut einer Mitteilung.
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