Bad Herrenalb (dpa/lsw) - Ungewöhnliche Bürgermeisterwahl im Schwarzwald-Kurort Bad Herrenalb: In der zweiten Runde treten an diesem Sonntag 35 Bewerber an. Ernsthafte Chancen werden nur drei Bewerbern eingeräumt. Bei der ersten Wahl am 20. Oktober bekam die Stadtkämmerin der Gemeinde im Kreis Calw, Sabine Zenker (CDU/39,1 Prozent), die meisten Stimmen - gefolgt vom parteilosen Geschäftsführer der Karlsruher Tourismus GmbH, Klaus Hoffmann (28,7 Prozent), und dem Juristen mit FDP-Parteibuch, Marc-Yaron Popper (25,2 Prozent).
Die meisten Kandidaten kommen von der Satirepartei Die Partei oder aus ihrem Umfeld; sie spielten in der ersten Runde keine Rolle. Die Satirepartei will mit der hohen Bewerberzahl ins Guinness-Buch der Rekorde und auch ein Zeichen dagegen setzen, dass kommunale Ämter als »Abschiebeposten für ausgediente Politiker verkommen«, sagt ihr Sprecher Jörg Lesser, der selbst auch kandidiert.
Wahlberechtigt sind gut 6500 Bürger. Am Sonntag reicht in dem 8000-Einwohner-Ort die einfache Mehrheit. Amtsinhaber Norbert Mai (CDU) tritt nach 16 Jahren als Rathauschef aus Altersgründen nicht mehr an.