ELLWANGEN. »Das Thema Sicherheitsempfinden spielt jetzt wieder eine ganze wichtige Rolle«, sagte Karl Hilsenbek (parteilos) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das trage nicht zu einem positiveren Image der Landeserstaufnahmeeinrichtung (Lea) in Ellwangen bei.
Mehrere Organisationen hatten für Mittwochabend zu Demonstrationen in Ellwangen gegen die Abschiebungen von Flüchtlingen aufgerufen. Hintergrund sind Polizeieinsätze in der Lea in der vergangenen Woche. Am vorvergangenen Montag war die Abholung des 23-jährigen Togoers zur Rückführung nach Italien am - laut Polizei - teils gewalttätigen Widerstand von bis zu 200 Bewohnern gescheitert. Drei Tage später rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und nahm mehrere mutmaßliche Rädelsführer sowie den Togoer fest, der selbst keinen Widerstand leistete.
Hilsenbek (60) geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Ereignisse die Bereitschaft der Ellwanger zu einer Verlängerung des im Frühjahr 2020 auslaufenden Vertrags über die Lea negativ beeinflusst haben. Auf keinen Fall würde er der Einrichtung eines sogenannten Ankerzentrums zustimmen, sagte Hilsenbek. In solchen Zentren habe der größte Teil der Bewohner keine Bleibeperspektive. Auf Ellwangen könnten damit - angesichts der Nähe der Flüchtlingsunterkunft zum Stadtzentrum - erhebliche Konflikte zukommen. (dpa/lsw)